Das Fegefeuer

Thema 18/2006

Letzte Woche haben wir etwas über denn Sinn des Erdendaseins ausgeführt. Jetzt wollen wir auf interessante Aspekte kosmischer Reisemöglichkeiten hinweisen, die besonders für materielle Glücksucher interessant erscheinen mögen. Shrila Prabhupada führt hierzu aus:

"Wenn sich ein Materialist luxuriöse Umstände wünscht, sollte er sich auf Planeten erheben, die weit mehr Komfort bieten als die Erde. Der beste Plan wäre, sich auf die Rückkehr zur spirituellen Welt vorzubereiten. Aber wenn man unbedingt materielle Freuden genießen möchte, kann man zu Planeten reisen, indem man yoga praktiziert. Die spielzeuggleichen Raumschiffe der Astronauten sind nur kindische untaugliche Versuche für solche Zwecke. Das astanga-yoga-System hingegen ist eine Methode, die Lebensluft systematisch zu erheben und zwar vom Unterleib zum Nabel, dann zum Herz, zur Brust, zu den Augen und dann zur Schädeldecke und von da aus zu jedem beliebigen Planeten. Die materialistischen Wissenschaftler beziehen in ihre Berechnungen zwar die Geschwindigkeit des Lichts mit ein, aber sie haben keine Informationen hinsichtlich der Geschwindigkeit des Geistes und der Intelligenz. Wir haben einen gewissen Einblick in die Geschwindigkeit des Geistes, da wir in nur einem Moment an Orte denken können, die weit weit entfernt liegen. Die Intelligenz ist sogar noch subtiler. Und noch subtiler ist Bewusstsein, das nicht materiell ist wie der Geist und die Intelligenz sondern anti-materiell. Die Seele ist hunderttausend mal feiner und stärker als die Intelligenz. Wir können daher nur erahnen, wie schnell die Seele von Planet zu Planet reisen kann. ... Materialisten, die große Opfer ausführen, sind vergleichsweise besser gestellt als grobe Materialisten. Diese fortgeschrittenen Materialisten können den Planeten Vaishvanara, einen der Sonne ähnlichen, feurigen Planeten erreichen. Auf diesem Planeten, der auf dem Weg nach Brahma-loka liegt, kann er sich von allen Spuren des Lasters und deren Auswirkungen befreien. Ist er geläutert, kann er sich zur Kreisbahn des Polarsterns (Dhruva-loka) erheben. In dieser Planetenbahn, die man auch als Shisumara-chakra bezeichnet, liegen die Aditya-lokas und der Vaikuntha-Planet innerhalb unseres Universums. Ein geläuterter Materialist, der viele Opfer dargebracht, sich schwer Bußen auferlegt und den größten Teil seines Reichtums für wohltätige Zwecke gespendet hat, kann Planeten wie Dhruva-loka erreichen, und wenn er noch mehr geläutert wird, kann er in noch höhere Umlaufbahnen vordringen, durch den Nabel des Universums hindurch stoßen und den Planeten Mahar-loka erreichen, auf dem Weise wie Brighu Muni leben. Auf Mahar-loka kann man bis zur Zeit der Teilauflösung des Universums leben. Diese Auflösung beginnt, wenn Ananta-deva aus dem untersten Bereich des Universums ein großes loderndes Feuer entfacht, das selbst Mahar-loka erreicht, und die Bewohner reisen dann nach Brahma-loka, das für die Zeit von zwei pradhanas existiert. Auf Brahma-loka gibt es eine unbegrenzte Anzahl von Flugzeugen, die nicht maschinell sondern durch mantren gesteuert werden. Da es auf Brahma-loka Geist und Intelligenz gibt, haben die Bewohner dort Gefühle der Freude und des Leids ..."

Die Veden bestätigen daher die Möglichkeit eines graduellen Aufstiegs durch verschiedenste Sphären des Universums. Die Gefahr dabei ist nur, dass man wieder irgendwo hängen bleibt, sich verliert, wieder absteigt usw. Gerade in der heutigen Zeit ist es kaum noch möglich, an diese Dinge überhaupt zu denken, da man nicht einmal alle normalen sozialen Verpflichtungen erfüllen kann, geschweige denn überaus fromm zu sein, um Zutritt zu diesen hohen Welten zu bekommen. Daher werden wir beim nächsten Beitrag darauf eingehen, wie wir aus einer spirituellen Perspektive die kosmische Situation transzendieren können.

Ihr Diener

Parivadi dasa