Die Weltregierung

Thema 26/2015

Viel wird heutzutage über die NWO, die sog. neue Weltordnung, geschrieben. Den wenigsten Autoren, Bloggern, Journalisten, Politikern und Polit-Amateuren scheint bewusst zu sein, dass die Welt bereits eine sehr gute Regierung hat. Wir haben sie in den diesjährigen Beiträgen bereits beschrieben, ohne jedoch diesen interessanten Punkt heraus zu stellen:

Brahma regiert den Kosmos nach göttlichen Prinzipien, die er in Form der Veden von Shri Vishnu zu Beginn einer jeweiligen Schöpfungsperiode empfängt. Wenn wir hier von den Veden sprechen, meinen wir also alle Informationen, die der Schöpfer von Gott erhält. Die Veden liegen nicht vollständig in schriftlicher Form vor, denn es wäre für den Menschen viel zu umfangreich und kompliziert, sich hier zurecht zu finden. Darum kommen über die sog. Seher oder Rishis immer nur Teilbereiche der Veden von den höheren Sphären des Universums zu uns herab. Es besteht in diesem Zusammenhang das Missverständnis, die Veden seien etwas indisches; Nein, überall auf der Welt gibt es Seher, die Informationen von den Himmeln jenseits der Erde empfangen.

Die Wahrheit ist also nicht indisch sondern universal gültig!

Warum greift Brahma eigentlich nicht ein, wenn - wie wir meinen - die Staaten auf dem Planeten Erde zum größten Teil von gekauften Politdarstellern für die Finanzoligarchen nutzbar gemacht werden? Wir vermuten, dass die kosmische Regierung abwartet, um zu sehen, ob die Menschen nicht doch noch langsam aufwachen, um selbst spirituell zu wachsen und damit den satanischen Mächten den Boden entziehen. Bestimmte Entwicklungen deuten darauf hin, dass es langsam in diese Richtung geht, aber es ist für uns schon eine ganz schöne Geduldsprobe, während unser höchster spiritueller Gönner, Shri Vishnu, unendlich viel Zeit und Geduld hat. Shri Vishnu greift nur ein, wenn auch dem kosmischen Regierungschef Brahma nichts mehr einfällt; Dann besucht Brahma seinen Herrn Shri Vishnu, der auf dem Planeten Svetadvipa wohnt. Er ruht dort auf einem Ozean von Milch. Der Planet Svetadvipa ist die Botschaft - also die politische Vertretung - der spirituellen Welt eines jeden der unzähligen Universen. Hier haben nur ranghohe kosmische Führer Zutritt und natürlich die persönlichen Diener und Geweihten Shri Vishnus.

Der ausgleichende Shri Vishnu führt also die Politik der ruhigen Hand, denn Gott hat nun mal die Eigenschaft vollkommener Tugend. Er ist die höchste spirituelle Instanz, während Lord Brahma die kosmische Exekutive anführt und die Verantwortung trägt, denn er ist ja der sekundäre Schöper des Kosmos, während Maha-Vishnu, der Ursprung aller Vishnu-Erweiterungen, die unzähligen Universen in ihrer Urform manifestiert.

Welche Rolle spielt denn dann eigentlich der Herr der Materie, Lord Shiva?

Wir haben bereits in Beitrag 23/2015 über das Wesen Shivas geschrieben. Er hält den ganzen Laden zusammen, um es salopp auszudrücken, indem er unsere materiellen Identifikationen (Egos) manifestiert. Soziologisch betrachtet ist er der größte Individualist. Darum ist es kein Wunder, wenn viele Lebenskünstler Lord Shiva verehren, um individuelle innere Stärke bis hin zu yogischen Kräften zu gewinnen; klar, der Herr der Materie kann uns mit metaphysischen Kräften ausstatten. Leider missbrauchen die meisten Individualisten ihre ihnen verliehenen Kräfte auf egozentrische Weise und werden nicht selten durch mystische Arrangierungen Shri Vishnus neutralisiert, spätestens dann, wenn das kosmische Gleichgewicht aus den Fugen zu geraten droht. Die Macht Lord Shivas ist also der Allmacht Shri Vishnus untergeordnet. Jedoch darf er am Ende der Schöpfungsperiode die Zerstörung des Kosmos arrangieren. Man nennt ihn daher landläufig den Zerstörer, obwohl dies eine nur sehr beschränkte Beschreibung von Mahadeva ist, wie Lord Shiva ehrfurchtsvoll betitelt wird. Mahadeva bedeutet der große (Maha=groß) Gott (deva=Gott). Die Vaishnavas sehen ihn als den mächtigsten der kosmischen Beauftragten, also mächtiger als Brahma, jedoch dem transzendentalen Shri Vishnu ergeben.

Also zusammenfassend nochmals der Versuch, die kosmische Trinität zu charakterisieren:

1. Shri Vishnu: Die ausgleichende höchste spirituelle und allmächtige Instanz *

2. Lord Brahma: Der Schöpfer und Leiter des kosmischen Geschehens *

3. Lord Shiva: Der Anführer der Egozentriker, also die Ursache unserer materiellen Egen und Herr der Materie (maya) *

Ergänzend sollte natürlich noch angführt werden, dass das Regierungstrio mittels weiterer 33.000.000 Devas (Götter) die jeweiligen kosmischen Angelegenheiten regelt. Diese können und wollen wir hier nicht beschreiben. Die Zahl 33.000.000 entstammt der Überlieferung, wie sie uns bei der Hare-Krishna-Bewegung gegeben wurde. Wir haben nicht nachgezählt, sind aber davon überzeugt, dass die kosmische Verwaltung größer als z. B. eine Stadtverwaltung sein muss.

Bitte versuchen Sie zu verstehen, dass es hier nicht um Vielgötterei geht. Im Gegenteil: Als Spiritualisten konzentrieren wir uns auf unseren spirituellen Ursprung, Shri Krishna, der nur Einer ist, und der die Quelle von unzähligen Vishnu-, Brahma- und Shiva-Erweiterungen sowie der unzähligen Seelen ist, wie wir sie jeweils eine sind. Es schadet aber auch nichts zu wissen, dass der Kosmos gut verwaltet wird. Das stärkt unser Gottvertrauen.

In diesem Sinne

Ihr Diener

Parivadi das

* Um Missverständnissen zu begegnen hier eine Ergänzung:

1. Zu Shri Vishnu: Shri Vishnu existiert in jedem Universum gleichzeitig in zwei fundamentalen Erweiterungen:

a) als Ursprung des jeweiligen Oberhaupts des Universums Brahma: Aus dem Lotosnabel dieses Vishnuaspekts wächst die Lotosblume, aus der Brahma hervor geht. In Sanskrit nennt man diese gebärende Vishnuerweiterung Garbhodakasayi-Vishnu. Er liegt auf der unteren Hälfte eines jeden Universums in einem Schlangenbett im Wasser, welches bis zur Hälfte eines jeden Universums hinauf reicht.

b) Als Ursprung vieler Avataras wohnt Shri Vishnu in jedem Universum auf einem besonderen Planeten namens Svetadvipa, wo Er auf einem Milchmeer ruht. Hier wird er in kosmischen Notlagen von Lord Brahma aufgesucht, der dann also seinen Herrn um Hilfe bittet. Shri Vishnu erweitert Sich dann oftmals in einen besonderen Avatara, der das kosmische Gleichgewicht auf höchst wunderbare Weise wieder herstellt. Viele dieser Geschichten findet man z. B. im Vishnu-Purana; einige der schönsten natürlich im Shrimad Bhagavatam. Der Vishnu-Aspekt, welcher auf Svetadvipa ruht, wird in Sanskrit als Kshirodakasayi-Vishnu bezeichnet. Er wohnt im Herzen aller Lebewesen und in jedem Atom als Überseele (Paramatma).

Abschließend muss natürlich darauf hingewiesen werden, dass all diese genannten Vishnu-Aspekte rein spirituell - ohne jede Vermischung mit materiellen Eigenschaften - in jedem der unzähligen Universen existieren. Ihr Ursprung ist Maha-Vishnu, der außerhalb der Universen auf dem Ozean der Ursachen ruht und träumt. In Seinem Traum manifestiert Maha-Vishnu die unzähligen Universumkugeln, die dann auf dem Meer der Ursachen treiben. Maha-Vishnu - in Sanskrit Karanadaksayi-Vishnu betitelt - ist also der primäre Schöpfer aller Universen, während ein Brahma als sekundärer Schöpfer dann die Einzelheiten in seinem jeweiligen Universum schafft und regelt. Maha-Vishnu ist wiederum eine rein spirituelle Erweiterung von Shri Krishna, der immer und ewig die Quelle von allem ist.

2. Zu Lord Shiva: Auch Lord Shiva erweitert sich in mannigfaltige Wesenheiten, um seine Aufgaben im Kosmos wahrzunehmen. Er gehört nicht zur Kategorie der normal Sterblichen, sondern entspringt als kosmischer Aspekt dem ursprünglichen Shiva, der den Titel Sadashiva trägt und außerhalb der Universen am Grenzfluss der materiellen zur spirituellen Welt wohnt, die er bewacht. Zu dieser Welt Sadashivas zieht es die großen Mystiker und Yogis hin. Es ist dort natürlich unvorstellbar schön und zauberhaft.

3. zu Lord Brahma: Jeder Brahma entspringt dem Nabel des Vishnus, der auf dem kosmischen Ozean des jeweiligen Universums liegt. Brahma ist ein für die jeweilige Schöpfung auserwählter Sohn Shri Vishnus, der ohne Geschlechtsakt direkt aus Gott hervor geht. Darum denken manche Vaishnavas, Jesus Christus müsse wohl identisch mit unserem Brahma sein. Nun, wir werden das sicher einmal erfahren; vielleicht wenn Jesus Christus bald einmal ins Weltgeschehen zum Wohle aller Lebewesen eingreift. Wir hätten nichts dagegen, ehrlich gesagt! Der Brahma unseres Universums wird als ein besonders fortgeschrittener Geweihter Shri Krishnas beschrieben. Dies erfährt man z. B. beim Studium des zweiten Cantos des Shrimad Bhagavatam. Nicht alle Herrscher der Universen sind wesensgleich. Vielmehr handelt es sich um Individualsselen, die eben einmal ein Universum schaffen und verwalten dürfen. Jeder einzelne von uns könnte sich für so einen Posten qualifizieren. Vishnu und Shiva hingegen können wir nicht werden, weil diese keine normalen Seelen sondern allmächtig (Shri Vishnu) bzw. übermächtig (Shiva) sind. Um dies zu verstehen muss man tief in die spirituelle Wissenschaft eintauchen, zum Beispiel indem man das Shrimad Bhagavatam studiert und den Maha-Mantra chantet:

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare