On the Run

Thema 29/2015

Millionen von Menschen sind physisch auf der Flucht und überschwemmen u. a. das gelobte Europa. Das wird in den Massenmedien tagtäglich als DIE neue Herausforderung dargestellt, obwohl dieses Phänomen überhaupt nichts Neues ist. Völkerein- und auswanderungen gab es z. B. im Kerneuropa seit man denken kann: Die Römer besetzten vor ca. 2000 Jahren weite Teile Europas und romanisierten die ansässigen Kelten und einen Teil der germanisch geprägten Lande hier. Dann wanderten immer mehr Germanen ein und germanisierten die kelto-romanische Kultur, ohne zu fragen, ob das ok ist. Hunnen, Ungarn und Türken versuchten mehr oder weniger erfolglos, das dann mit brachialer Gewalt geschaffene Frankenreich zu stürmen; also im Grunde nichts Neues! Die Menschen auf der Mittelerde sind oft unzufrieden mit den Lebensumständen, in denen sie ihr Dasein fristen und suchen nach neuen Weidegründen, wandern aus und ein, hierhin und dorthin!

Schon 1973 fassten die Rockstars von Pink Floyd die Zeitverschwendung des immer gleichmäßigen Dahinsiechens in den durchschnittlichen Lebensverhältnissen in eine ungewöhnlich starke, eindringliche und erfolgreiche musikalische Fassung auf ihrem Album Dark side of the moon; interessant, denn zu dieser Zeit predigte auch der weltweit erfolgreichste Bhakti-Yogi, Seine Göttliche Gnade A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, diese Thematik; jedoch fundierter, denn er verbreitete das beste Lösungskonzept gegen Langeweile, basierend auf den vedischen Schriften. Die großartige Begleitmusik wurde ihm sozusagen geschenkt. Sie unterstützte die Bewusstseinsveränderung in diesen entscheidenden Nachkriegsjahren.

Also wohin sollen wir flüchten?

Die meisten von uns gleichen Menschen, die sich im Urwald verirrt haben und eigentlich gar nicht wissen, wohin sie gehen sollen. Die einen bauen Baumhäuser oder Hütten, während die anderen den Ausweg suchen und nicht selten die Buschkrankheit bekommen. Andere versuchen, hoch auf die Bäume zu klettern, um eine bessere Übersicht zu bekommen; viele verunfallen dabei! Wenige setzen sich einfach ruhig hin und versuchen, das Glück im Inneren aufzuspüren, eine Methode, die Shri Krishna im sechsten Kapitel der Bhagavad-gita beschreibt. Allerdings scheitern die meisten dieser Yogis:

„O Madhusudhana, das Yoga-System, das Du zusammengefasst hast, erscheint mir undurchführbar und unerträglich, denn der Geist ist ruhelos und unstet.“ (Bhagavad-gita 6.33)

Ja, die allermeisten von uns können nicht mal 5 Minuten ruhig dasitzen, weil es immer irgendwo juckt, klemmt oder schmerzt!

Was nun anfangen mit unserer wertvollen Zeit, denn die jetzige unsere Lebensepisode verringert sich täglich; „one day shorter to death“, wie es unsere Pink-Floyd-Stars in unnachahmlicher Weise in dem Titel Time vortrugen!!!

Der Tod ist mit Sicherheit ein Wechsel des Aufenthaltsortes. Damit beschäftigen wir uns im nächsten Beitrag dieser neuen Reihe!