Verloren?
Geschrieben von Bhakti am 15. Dezember 2006 08:36:
Hallo!
Ich bin eindeutig Sympathisant der Hare Krishna Bewegung. Ich habe bisher noch nichts schöneres kennen lernen dürfen. Gut.
Krishna ist und war meine Rettung in allergrößter Not und wird es in Zukunft auch immer und bis zum Ende sein! Hare Krishna
Wie oben beschrieben, bin ich "nur" ein sogenannter Sympathisant. Wie anders sollte ich mich auch beschreiben? Ich bin zwar ohne Zweifel seit knapp acht Jahren ein Vegetarier aber kann mich nicht im Geringsten an irgendwelche regulierende Prinzipien halten. Ich denke, dass ich hier in diesem Sinne für viele Menschen spreche. Ich weiß auch, dass nichts vergebens ist und man im nächsten Leben an der selben Stelle weiter "suffern" darf, und dass alles was man über Krishna erfahren hat nicht VERLOREN ist. Auch gut. Manchmal, wenn ich zu viele Drogen genommen hatte, war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich im wahrsten Sinne des Wortes das Gefühl hatte gleich abtreten zu müssen. In solchen Momenten fällt mir nichts Besseres ein als Hare Krishna zu Chanten, zu Krishna zu sprechen, zu schreien oder zu singen und egal wer sich gerade in meiner Nähe befindet. Es ist nicht so, dass mir das jeden Monat passiert aber im Laufe der Jahre schon so einige Male. Nun frage ich mich aber auch, ob es mir in dem Moment in welchem ich vielleicht einmal wirklich meinen geschändeten Körper verlasse auch so geht? Ich muß an dieser Stelle nochmals betonen, dass ich, glaube ich, völlig gehirngewaschen von der Vorstellung bin, dass Krishna existiert und er meine letzte Zuflucht sein kann. Ja ja ich spreche immer von letzter Zuflucht und Ihr denkt sicher, dass ich versuche herauszubekommen wie man sein Leben bis zum Schluss "genießen" kann und am Ende Krishna trotzdem nicht vergisst. Vielleicht habt Ihr ja Recht. Und jemand der sich nicht, an wenigsten die Hälfte der Regulierenden Prinzipien hält, kann auch nicht von sich heraus behaupten - er wäre wirklich "gehirngewaschen"... Hm.
Soviel zu mir und meinem "Inneren". Weswegen ich überhaupt diesen Thread eröffne , schreibe ich jetzt.
Ich habe eine Frau kennengelernt, wie und die Umstände die dazu führten möchte ich nicht wirklich beschreiben. Ich glaube dass Ihr es Euch denken könnt - die lange Textpassage zuvor... Und darum sicher auch die Probleme...
Ich bin nun mittlerweile 28 Jahre alt und frage mich, ob es nun nicht einmal an der Zeit ist jemanden kennenzulernen, eine Frau, mit der ich eine Familie gründen kann.
Diese Frau jedenfalls glaubt, dass Geschlechtsverkehr zwingend zu einer guten Beziehung dazugehört. Da ich sie aber sexuell gar nicht zwingend so attraktiv finde, habe ich naturbedingt auch gar keine so große Lust mehr auf sie. Aber sie gefällt mir sehr gut, so als Mensch meine ich. Versteht Ihr? Sie ist ne Powerfrau, sie ist lieb, sie ist mitfühlend und hat nach wenigen Tagen unserer Bekanntschaft sogar aufgehört Fleisch zu essen. Sie hat durch mich zum ersten mal in Ihrem Leben verstanden, dass Sex etwas besonderes ist. Mit etwas Besonderes meine ich nicht gleich -kein Sex vor der Ehe- aber eben etwas das man nicht gleich mit jedem nur so zum Spass mach kann, wie es ja heute ausschließlich von fast jedem praktiziert wird. Mich übrigens nicht ausgeschlossen - eine Aussage die mein Problem nur noch deutlicher darstellt... Liebe ich sie??? Was hat die Liebe zu einer Frau für eine Bedeutung, durch was drückt sie sich aus? Mein Frage nun: Was soll ich tun? Ich kann nicht mit Ihr und will es auch nicht zwingend. Irgendwie ekelt es mich an. Wenn ich nicht gerade berauscht bin, sie sexuell nicht unbedingt attraktiv ist, habe ich meine Zweifel. Verständlich. aber auch irgendwie gut, in meinem Sinne und im Sinne meiner mir kärglichen Philosophie - dem "Krishna Bewusstsein". Sie hat mit Krishna natürlich nichts am Hut und hat sicherlich auch Angst davor. Vielleicht ist sie ja auch nymphoman? Keine Ahnung. Sie ließt gerade "Leben kommt von Leben" aber so richtig kommt sie nicht voran. Dann habe ich Ihr gesagt, "liess doch mal das KAMA SUTRA, wenn du Dich schon nicht..." Also liesst sie jetzt das Kama Sutra...
Naja, ich fühle mich ehrlich gesagt wirklich nicht in der Lage, ihr irgendwelche Vorschriften zu machen. Da will man so einem Mädchen das schon seit Jahren "im Leben steht" eine Philosophie näherbringen, die solch fremdlichte Bilder auf sie wirft. Bilder von Indien. Von Frauen in bunten Saris die im Ganges planschen und Ihrem Manne dienen, sich vor Altären verbeugen und niemals Sex vor der heiligen Ehe hatten. Natürlich geht es in dieser Philosophie nicht ausschließlich um diese exotischen Bilder und Praktiken. Eine italienische Pizza kann man auch zu Krishna opfern. Oh Gott. Was ist mein Problem? Ich weiss nicht aus noch ein. Soll ich ihr sagen, dass ich sie verlassen muss, weil sie doch überhaupt nicht versteht wie ich dazu stehe? Dass der Sinn des Lebens eines Mensches es ist, Liebe zu Gott zu finden.
Ein bisschen habt Ihr mich und sie nun kennengelernt. Falls Ihr in der Lage seid mir etwas mit auf den Weg zu geben, wäre ich Euch sehr dankbar.
Liebe Grüße und Haribol
...ein Bhakti...