Re: Wiederverkörperung als Tier oder Pflanze möglich?
Geschrieben von Parivadi das am 18. März 2007 22:45:35:
Als Antwort auf: Wiederverkörperung als Tier oder Pflanze möglich? geschrieben von kohle am 17. März 2007 22:19:
Liebes Kohlchen,
schön, wieder mal von Dir zu hören! Wenn Heindl hier von Geistern schreibt, so geht das am eigentlichen Thema gänzlich vorbei. Er verwechselt hier - wie das oft geschieht in der Esoterik - die Seelen mit dem feinstofflichen Geist. Es ist richtig, dass bestimmte Lebensarten von übergeordneten Lebewesen geführt werden, den devas und untergeordneten devas. Das bedeutet aber nicht, dass die geführten keine individuellen Seelen sind. Die Seele ist immer die Seele. Shri Krishnas Darstellung in der Bhagavad-gita ist präzise und klar:
"Für die Seele gibt es zu keiner Zeit Geburt oder Tod. Sie ist nicht entstanden, sie entsteht nicht, und sie wird nicht entstehen. Sie ist ungeboren, ewig, immerwährend und urerst. ..." (BG 2.20)
Herr Heindl spricht also nicht von der Seele, sondern von den materiellen Körpern der Seele.
Shri Krishna sagt denn auch:
"Einige betrachten die Seele als wunderbar, einige beschreiben sie als wunderbar, und einige hören, sie sei wunderbar, wohingegen andere, selbst nachdem sie von ihr gehört haben, sie nicht im geringsten verstehen können." (BG 2.29)
Für mich sieht es leider so aus, als ob die Antroposophen die Seele nicht im geringsten verstehen können, denn sie glauben daran, die Seele entwickle sich, während Shri Krishna eindeutig sagt, dass die Seele unwandelbar ist:
"Es heißt, dass die Seele unsichtbar, unbegreiflich und unwandelbar ist ..." (BG 2.25)
Es ist also nicht die Seele, die sich entwickelt. Die Seele ist immer die gleich, war immer die gleiche und wird auch immer die gleiche bleiben. Das ist die absolute Definition von Ewigkeit. Wenn die Seele veränderbar wäre, dann gäbe es auch keine ewige Existenz; dann wäre ich morgen jemand anders als heute.
Die Seele kann also ewig ihre äußere Situation verändern, je nach Karma, ob in menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Körpern. Warum will mir Herr Heindl vorschreiben, dass ich kein Schwein mehr werden kann. Vielleicht will ich das werden. Dann kriege ich immer genug zu essen und muss nicht zur Arbeit morgens. Außerdem muss ich mich nicht über die Politiker ärgern. Spaß beiseite, aber es gibt übrigens auch Forschungsergebnisse der Reinkarnationstherapeuten, wo Rückführungen zu tierischen Existenzen nach menschlichen Existenzen führen; definitiv!
"Wenn man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit stirbt, wird man im Tierreich geboren." (BG 14.15)
Dein Diener
Parivadi das
>Wiedergeburt als Tier oder Pflanze?
>In seinem Buch „Die Weltanschauung der Rosenkreuzer“ schreibt Max Heindl auf S.112 (oder 158?) dazu folgendes
>(Max Heindels war Schüler des Anthoprosophen Rudolf Steiner und gründete die amerikanische Rosenkreuzerbewegung um 1900 herum:
>
>"Die Theorie besagt, dass der Weg des menschlichen Fortschritts immer vorwärts und aufwärts führt. Einige indische Stämme stellen sich die Lehre von der
>Wiedergeburt fälschlich so vor, als ob der Mensch sich in Tieren und Pflanzen
>wiederverkörpern würde. Das entspricht nicht den Tatsachen. Das wäre ein
>112
>Rückschritt. In der Natur kann für diese Lehre des Rückschritts kein Nachweis
>gefunden werden und ebensowenig in den heiligen Büchern einer der verschiede-
>SEITE 158
>nen Religionen. In einer (und nur in einer) indischen religiösen Schrift wird diese
>Lehre berührt. In den Kathupanishaden (Kap. 5,9) wird gesagt, dass einige
>Menschen ihren Taten entsprechend in den Mutterleib eingehen, andere in den
>Sthanu.
>Sthanu ist ein Sanskritwort, das sowohl bewegungslos, als auch Säule
>bedeutet und wurde so interpretiert, als ob manche Menschen wegen ihrer Sünde
>in das unbewegliche Pflanzenreich zurückkehren.
>Die Geister verkörpern sich nur, um Erfahrungen zu sammeln, um die Welt zu
>besiegen, um das niedere Selbst zu überwinden und Selbstbeherrschung zu
>erlangen. Wenn wir darüber nachdenken, so begreifen wir, dass eine Zeit kommen
>muss, in der wir weiterer Verkörperungen nicht mehr bedürfen, weil alle Lehren
>erlernt sind. Die Lehre der Kathupanishaden sagt, dass, statt an die Räder der
>Geburt und des Todes gebunden zu sein, der Mensch eines Tages in den Zustand
>des Nirvana eingehen werde.
>Im Buch der Offenbarungen finden wir folgende Worte: Den, der überwindet,
>will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr
>hinausgehen, was sich auf die endgültige Befreiung von konkreter Existenz
>bezieht. Nirgends finden wir einen Beweis für die Seelenwanderung. Ein Mensch,
>der eine individuelle, seperate Seele entwickelt hat, kann auf dem Wege des
>Fortschritts nicht mehr umkehren und in die Träger der Tiere und Pflanzen eintreten, die unter einem Gruppengeist stehen. Der individuelle Geist befindet sich
>auf einer höheren Entwicklungsstufe als der Gruppengeist, und das Geringere
>kann nicht das Größere enthalten.“
>hat jemand von euch andere Erkenntnisse?
>fragt
>kohlchen