Re: Wissenschaft + Bhagavad Gita
Geschrieben von Default am 23. April 2005 20:32:
Als Antwort auf: Re: Wissenschaft + Bhagavad Gita geschrieben von Parivadi das am 22. April 2005 23:24:39:
Sehr geehrter Parivadi das,
#Dennoch sind Keuschheit und Treue sehr wichtige Werte, wenn es um glückverheißende Verhältnisse in einer Gesellschaft geht. Unkeuschheit und Untreue sind zerstörerisch und führen zu Leid.#
Da gebe ich Ihnen natürlich vollkommen recht! Und das halte ich auch für den Zustand in der Welt heute.Ich bin Privatmann (selbstständig), sozusagen „Haushälter“, wie man das nach Hare Krishna oder indischer Lehre bezeichnen würde.
Vielfach ist es wohl üblich, die Frauen als „materiellen Besitz“ zu betrachten, und so scheint es mir, daß man versucht, die Treue auf diesen „Besitzstand“ zu begründen.
Seit 13 Jahren bin ich glücklich verheiratet. Und das soll auch so bleiben, auch wenn sich die Welt auf den Kopf stellt. Und nun kenne ich eine Geschichte (im letzten Posting fettgedruckt), die ich u. a. deshalb herumerzähle, daß die Typen meine Frau nicht anmachen.
Und haben wir nicht alle Traüme und Visionen? Wie ich hoffe, nicht nur die jungen Leute (ich selbst werde bald 50), sondern manche Alte auch. So kommt es mir vor, daß die Leute ihre Visionen und ihre Romantik mit zunehmendem Alter verlieren, und ausgerechnet solche Leute werden dann mit der Regierungs-Macht betraut.
Unterdrückt man die Phantasie?
Ist blühende Phantasie eine fragwürdige Angelegenheit? Möglicherweise sogar gefährlich?
Kann es sein, daß manche den Begriff "Phantasie" nur dem Wort nach verstehen, aber gar nicht wissen, was das ist, geschweige denn, wie man damit umgeht? Aus diesem Grund vergleiche ich Phantasie mit Cyberspace, denn das ist wohl den Meisten eher ein Begriff heutzutage. In beiden Fällen haben wir es mit einer virtuellen Welt zu tun, in der simuliert werden kann, und in der auch gelebt wird.
Im Cyberspace (genau wie in der Phantasie) kann man getrost andere abknallen, Autos und Fußgänger über den Haufen fahren, etc. Jedem vernünftigen Menschen müßte aber klar sein, daß das dann nicht in Wirklichkeit geschieht.
Manche hinterfagen unsere „Führer“, aber selten einer hinterfragt die eigene Autorität, die eigenen Gedanken, den eigenen Denker.
So erscheint es nur logisch, daß es Amokläufer gibt, wie kürzlich in Schulen Amerikas oder auch Deutschlands.
Der Maschinenbaukonstrukteur, der an einem 3D-Programm arbeitet, simuliert Dinge, die dann knallhart in Stahl und Eisen Wirklichkeit werden. Aber auch er wird aufpassen, ob die Simulationen realistisch sind, denn sonst verliert er seinen Job.
Vielleicht erinnert ihr euch an den Mord an Anna Lind. Der Mann hat behauptete, Jesus hätte ihm den Befehl dazu gegeben, in Form einer Stimme, die er gehört hat.
Da muß ich schon mal dumm fragen: Keine Kupplung im Kopf eingebaut? Ohne Kupplung geht nämlich das Auto kaputt!
Wißt ihr, ich höre auch Stimmen. Da melden sich sogar mehrere zu Wort. Aber wo käme ich denn hin, wenn ich immer das täte, was die sagen?
Sicherlich mag das mit der Moderne zu zun haben. Aber wie gedenken wir damit umzugehen, daß jedes Kind heute z.B. Nazi-Seiten in Amerika aufrufen kann, und wir können uns nicht wehren, weil die Kids sich besser auskennen am Computer als wir? Wird man da nicht über neue Aufklärungen nachdenken müssen, die dann womöglich die Bestrebungen nach Totalüberwachung überflüssig machen könnten, weil Menschen selbst Verantwortung tragen?
Und wie gesagt, ich halte diese Aufklärung nicht für neu, sondern für das Vermächtnis von Menschen, die ihrer Zeit um Jahrtausende voraus waren. Wenn sich das als richtig herausstellt, dann kann man das herumerzählen. Ich halte das für eine legitime Möglichkeit, mich zu wehren.
Ich hoffe, daß ich mich einigermaßen verständlich ausdrücken konnte.
Zum Schluß noch ein kleines Märchen aus meiner Erlebniswelt, das denselben Gedankengang wieder anders verdeutlichen soll und hoffentlich kann:
Es war einmal ein König, der sich Sorgen machte als die Zeit der sauren Gurken kam. Schon bald sah er, daß ihn das krank machte. Er zog sich zurück und grübelte, bis er die Lösung fand. Es ergibt keinen Sinn, die Sorge macht mich handlungsunfähig, dachte er. Da traf er eine Entscheidung: Ich weiß jetzt, daß ich mir keine Sorgen mehr machen brauche/darf/kann/mag, zumindest solange ich meine Verantwortung in Anspruch nehmen kann. So kann ich wieder mein Bestes tun. Und meinen Untertanen werde ich keinesfalls sagen, daß sie sich keine Sorgen machen sollen, denn sicher würden sie dann nichts mehr tun. Schon bald war er wieder gesund. Nur einmal machte er eine Bemerkung über den Vorfall: Im Gebet, sagte er, habe sich Gottes Weisheit offenbart, und sie habe ihm einen großen Stein vom Herzen genommen. Und wenn er nicht gestorben ist, dann folgt er noch immer dem steinigen Weg.
Es gibt Steine des Anstoßes, über die jeder Wanderer stolpern muß (Goethe).
Mit freundlichen Grüßen.