Re: Der Fall

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Parivadi das am 08. August 2005 17:46:48:

Als Antwort auf: Re: Der Fall geschrieben von alex am 08. August 2005 14:51:

Lieber Alex zuhause!

Kannst Du uns denn dann sagen, was der Weisheit letzter Schluss ist? Du hast schon recht, dass die Hare-Krishna-Bewegung nicht unbedingt eine Vereinigung ist, in der relativiert wird und vage hin- und hervermutet wird. Die Schülernachfolge liefert klare Rezepte, wie wir aus der Sackgasse des Materialismus herauskommen. Buddhismus wird im übrigen von Shrila Prabhupada überhaupt nicht pauschal abgewertet. Vielmehr erkennen wir Buddha als ermächtigte Inkarnation Gottes an, dessen essentielle Lehren mit den Lehren der Hare-Krishna-Bewegung übereinstimmen. Nur wenn Buddhisten dazu übergehen, alles zu relativieren und vage zu sein, dann stimmen wir nicht mit ihnen überein. Wir sind für den Buddhismus der Gewaltlosigkeit, der anerkennt, dass die materielle Existenz leidvoll ist, dass wir Mitleid mit allen Lebewesen entwickeln und die Befreiung aus dem materiellen Dasein anstreben sollen. Die Kernaussagen des Buddhismus sind überhaupt nicht vage oder relativ sondern glasklar, so wie auch Shri Krishna in der Bhagavad-gita ganz klar und deutlich spricht:

a-brahma-bhuvanat lokah
punar avartino ´rjuna
mam upetya tu kaunteya
punar janma na vidyate

"Alle Planeten in der materiellen Welt - vom höchsten bis hinab zum niedrigsten - sind Orte des Leids, an denen sich Geburt und Tod wiederholen. Wer aber in Mein Reich gelangt, o Sohn Kuntis, wird niemals wieder geboren." (8.16)

paras tasmat tu bhavo ´nyo
´vyakto ´vyaktat sanatanah
yah sa sarvesu bhutesu
nasyatsu na vinasyati

"Jedoch gibt es noch eine andere, unmanifestierte Natur, die ewig ist und zur manifestierten und unmanifestierten Materie in transzendentaler Stellung steht. Sie ist über alles erhaben und vergeht niemals. Wenn alles in der Welt vernichtet wird, bleibt dieser Teil, wie er ist." (BG 8.20)

Ich hoffe, lieber Alex, dass wir uns auf diesen gemeinsamen Nenner einigen können, damit wir Schritte ergreifen können, die aus dem materiellen Dasein führen.

Herzlichst
Parivadi das

>Mir persönlich ging´s auch so, war zwar nur kurz in einem Tempel, die Philosophie hat aber ca. 6 Jahre mein Denken bestimmt. Mitlerweile habe ich mich etwas mit Buddhismus beschäftigt (der ja von Prabupada immer sehr abwertend als "Mayavadiphilosophie" beurteilt wurde) und dort vor allem gelernt, dass wir uns frei machen sollten von Konzepten und Vorstellungen und von Bewertungen, wenn wir wirklich etwas begreifen wollen und Liebe und Mitgefühl für alle Wesen entwickeln wollen. Bin auch zu dem Schluss gekommen, dass nicht alles, was Prabupada sagte, der Weisheit letzter Schluss war. Wenn man jedoch innerhalb der ISKCON so etwas behauptet, dann schlägt einem die totale Ablehnung entgegen. Das ist, meines Erachtens, das Hauptproblem bei der ISKCON, dass man eigentlich nichts kritisieren darf, was von Prabupada geschrieben wurde. Und genau das ist eben fundamentalistische Denken, das uns davon abhält, echten Fortschritt zu machen.<




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