Re: Der Fall
Geschrieben von Parivadi das am 09. August 2005 12:27:55:
Als Antwort auf: Re: Der Fall geschrieben von Bhaktin Geli am 08. August 2005 23:13:
Vielen Dank liebe Geli; möchte dazu was ergänzen!
Hier Dein Text:
>@Haribol lieber Alex,
>immerhin war es Srila Prabhupada, der die Iskcon hier im Westen gegründet hat, und uns die Möglichkeit gegeben hat, uns Krishna zu nähern.
>Srila Prabhupada hat uns einige wenige Regeln und Reglementierungen mit auf den Weg gegeben, damit es uns möglich ist, Krishnabewusst zu werden. Wenn jemand dem nicht zustimmen kann, dann steht es ihm doch frei, sich anders zu orientieren. Wenn er eh mit der Iskcon „nichts mehr am Hut hat“, was macht es ihm dann aus, was ihre Mitglieder von ihm denken?
>Zu Srila Prabhupadas Vorschriften gehört es nun einmal, dass wir 16 Runden chanten. Wer weiß, was das bewirkt, der strengt sich von selbst an, dieses Soll zu erfüllen. Wem es nichts gibt, der lässt es einfach sein.
Ergänzung von Parivadi das:
Die Vorschrift, 16 Runden täglich zu chanten, gilt nur für Ordensmitglieder der ISKCON, ist also nur für diejenigen verbindlich, die sich dieses Gelübde freiwillig auferlegt haben. Dies muss schon erwähnt werden, sonst entsteht hier der völlig falsche Eindruck einer starren dogmatischen Struktur. Ein Problem entsteht meist dann, wenn Menschen, die nicht qualifiziert sind, das Ordensleben nachahmen wollen und dann auf der Strecke bleiben. Dies geschieht meist wegen übertriebenem Ehrgeiz. Es ist für viele (wahrscheinlich die meisten) besser, langsam aber sicher die Bhakti-Yoga-Praktiken in ihr Leben einzubauen. Das ist jedenfalls der Stil, den die ISKCON heutzutage in den Vordergrund stellt.
weiter schreibt Geli:
>Krishna hat uns unseren freien Willen gegeben. Wir können uns in jeder Minute für oder gegen ihn entscheiden. Wer also zwingt jemanden, sich Srila Prabhupadas Regeln zu unterwerfen?<
Shrila Prabhupada hat Ordensregeln aufgestellt, die nur für Ordensangehörige gelten (um es nochmal zu wiederholen!!!). Die meisten ISKCON-Mitglieder (ca. 95 Prozent) sind Gemeindemitglieder, keine Ordensmitglieder. Diesen Gemeindemitgliedern steht es frei, wie sie die Praktiken des Bhakti-Yoga am effektivsten in ihr Leben integrieren. Natürlich berät man sich dabei mit den erfahrenen Mitgliedern.
weiter schreibt Geli:
>Es wird keiner gezwungen, sich seinen Ratschlägen zu beugen. Krishna hat uns so viele Möglichkeiten gegeben. Jeder kann das tun, was er tun möchte. Warum also muss irgend jemandem ein Vorwurf gemacht werden?<
In den Pionierjahren einer weltumspannenden Bewegung muss damit gerechnet werden, dass es zu Härten kommt, besonders aufgrund der Unreife junger enthusiastischer Leiter und ebenso junger unerfahrener Klienten. Shrila Prabhupada sagte selbst, dass er ein hohes Risiko eingegangen ist, diese Unternehmung zu machen. Das deutet schon darauf hin, dass wir hier nicht mit einer Kaffeefahrt rechnen konnten. Vielmehr ging es teilweise sehr extrem und leider auch manchmal kriminell zu. Bei jeder spirituellen Revolution dürfte dieses Phänomen auftreten. Die Römer machten ähnliche Beobachtungen zum Beispiel bei den Urchristen. Wenn sich Menschen einer Generalreinigung unterziehen, dann sind nach außen hin oft Dinge beobachtbar, die der normale Durchschnittsbürger als krank bezeichnen würde; dies deshalb, weil die Krankheit erst einmal sichtbar wird. Wer nicht unter die Dusche geht, dessen Schmutz bleibt schön verkrustet und gesellschaftsfreundlich am Körper kleben. Die ISKCON ist jetzt in einer Phase, wo diese Dinge ausgesprochen werden und eine Aufarbeitung erfolgt. Dies gehört zu einer vernünftigen Entwicklung der Unternehmung von Shrila Prabhupada. Gerade weil dies geschieht, kann man von einer gesunden Entwicklung sprechen. Es geht zur Freude Shri Krishnas und Shrila Prabhupadas in die richtige Richtung. Die Devotees sind reifer geworden und leben heute viel selbstbewusster und selbstsicherer diese wunderbare Tradition des Chantens der Heiligen Namen Gottes
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
>@Parivadi, ich finde es ganz toll von dir, dass du solche Diskussionen, anders als in anderen Foren, so souverän zulässt.<
Danke für die Blumen! Hoffentlich bleiben die Beiträge auf längere Sicht hin so konstruktiv wie bisher! Danke an alle Teilnehmer!
Euer Diener
Parivadi das