Re: Upanishaden
Geschrieben von kohle am 25. Januar 2006 21:02:
Als Antwort auf: Re: Upanishaden geschrieben von Parivadi das am 22. Januar 2006 20:09:48:
Hallo Parivadi das,
Ich wollte beim Schreiben den Text der Manduyka Upanishaden fettgedruckt hervorheben. Dabei habe ich einen Fehler gemacht, so dass der Originaltext und meine Gedanken schwer auseinanderzuhalten sind. Ich versuch es nochmal. Die Zitate aus den Upanishaden kennzeichne ich vorsichtshalber mit „Zitat“. Ich hoffe, dass man durch meine Gedanken durchsteigen kann.
>Liebe Kohle,
danke für Deine schnelle Antwort, ich bin der Kohle. Ich schrieb meine Gedanken zu den Upanishaden vor etwa ½ Jahr nieder und freue mich nun, ein Krsna – Forum dafür gefunden zu haben.
>Der Klang Aum (OM) repräsentiert tatsächlich die Höchste Persönlichkeite Gottes, die alles umfasst. Das sagt Shri Krishna Selbst in der Bhagavad-gita:
>"Wenn man in diesem yoga-Vorgang gefestigt ist und die heilige Silbe om, die höchste Buchstabenkombination, chantet und wenn man dann beim Verlassen des Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes denkt, wird man mit Sicherheit die spirituellen Planeten erreichen." (Bhagavad-gita 8.13)
>Kommentar von Shrila Prabhupada:
Ich las, oder besser arbeitete die Bhagavadgita vor etwa zwei Jahren durch. Der Kommentar meiner Ausgabe stammt von Swami Prabhupada und nicht von Shrila .......Ist das möglich? Im Sanskrit kenne ich mich nicht aus.
>In diesem Vers wird eindeutig gesagt, dass om, Brahman und Shri Krishna nicht verschieden sind. Om ist die unpersönliche Klangrepräsentation Krishnas, aber om ist in der Klangschwingung von Hare Krishna enthalten.
Es wird irgendwo in der Bhagavadgita auch gesagt, dass die höchste Persönlichkeit Krsna in allem und jeden inkarniert ist. Om als Klangvorstellung kommt mir nahe, wenn ich es auf die Grundschwingung aller Vibration „reduziere“. In der Mathematik wurde die Fourier-Analyse gefunden, mit welcher die Sinus-Schwingung als 1.Harmonische Grundschwingung alle steten Kurvenverläufe darstellen kann. Das ist natürlich etwas speziell gedacht. Aber es lässt mich erahnen, dass jede konsequente Betrachtungsweise zum göttlichen hinführt (es aber nicht erreicht).
>Deshalb wird für das gegenwärtige Zeitalter das Chanten des Hare-Krishna-mantra empfohlen. Wenn man am Endes seines Lebens den Körper verlässt und dabei Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare / Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare chantet, wird man mit Sicherheit einen der spirituellen Planeten erreichen, je nachdem, welcher Verehrung man sich zugewandt hat. Die Geweihten Krishnas gelangen auf den Planeten Krishnas, Goloka Vrindavan, und andere, die ebenfalls den persönlichen Aspekt Gottes verehren, gelangen auf einen der unzähligen Vaikuntha-Planeten im spirituellen Himmel. Die Unpersönlichkeitsanhänger hingegen bleiben im brahmajyoti.
Das Chanten der Mantren setze ich für mich als die ständige Ausrichtung auf Gott um. Ständig heißt nicht beten. Es heißt für mich, auf der Arbeit, auf der Straße, zu Hause auf Gott ausgerichtet zu sein. So ähnlich las ich es auch in der Bhagavad-Gita.
>Hier ein paar Gedanken von mir zu den Mandukya Upanishaden – ohne irgendeinen Anspruch auf Richtigkeit. Einfach nur Gedanken als Anstoß für weitere Gedanken:
>> Zitat: 1. OM! – Dieses unsterbliche Wort ist das ganze sichtbare Universum. Es umfasst: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, - alles das ist OM. Und alles, was sich jenseits dieser drei Zustände der zeitlichen Welt befindet, ist ebenfalls OM.
>Hierzu das Wort vom Anfang aus dem Johannes-Prolog der Bibel:
>Im Anfang war das Wort, ....
>Dieser Satz vom Anfang beschreibt das zeitliche, den Beginn der Vergangenheit. Das dieses Wort am Anfang war, entstand aus ihm alles, ist das Wort vom Anfang in allem des zeitlichen Universums. Es ist überall im All und jederzeit in Vergangenheit, Jetzt und Zukunft gegenwärtig. OM durchdringt jedoch auch die Grenzen der zeitlichen Welt.
>..... und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort
>Das Wort vom Anfang wurde von Gott aus Gott selbst geschaffen, so wie das Zeituniversum. OM hingegen bedeutet nicht nur Schöpfung und Quell sondern ebenfalls das Unaussprechliche, aus dem dies alles hervorgeht. Bezeichne ich OM = Gott, so lässt sich folgern: „ ..OM war das Wort“. Oder – Das Wort ist aus OM hervorgegangen. OM beinhaltet also „ Schöpfer = Gott und Schöpfung = Wort vom Anfang“.
Das ist alles richtig. Om repräsentiert die Einheit, den Einheitsaspekt Gottes. Gott ist in einem Sinne alles, Er ist das alldurchdringende Brahman, in dem auch die materiell vergänglichen Schöpfungen stattfinden.
Dieses allesdurchdringende Brahman empfinde ich als Durchstrahlung in meinem Handlungs- und Denkleben. Mein Handeln und Denken ist noch sehr an das irdische angehaftet. Trotzdem wird es durchstrahlt. Stetes Wasser schleift den harten Fels.
>> Zitat: 2. All dieses ist ausschließlich Brahman. Das Selbst ist Brahman.
Ja, alles ist Brahman! Korrekt!
>>Dieses Selbst besteht aus vier Vierteln.
>Welches Selbst besteht aus vier Vierteln? Das Selbst ist unteilbar.
Das Selbst ist Brahman. Diese Aussage zitierte ich aus den Manduyka-Upanishaden. Die Viertelung interpretiere ich als 4 Bewusstseinszustände, hier Traum, Wachleben, Tiefschlaf und Einheit genannt. Die Viertelung sehe ich als Annäherung unserer Vorstellung an das Un-vorstellbare an. Das Selbst ist selbstverständlich unteilbar, auch wenn es durch alle Teile strahlt. Die Anzahl der Teile oder Teile gibt jedoch die Anzahl unserer möglichen Ansichten über das (unteilbare) Selbst wieder.
>>OM = Gott ist das Selbst. D.h. OM=Gott offenbart sich als das Wort vom Anfang und als das Selbst (vom Anfang), das ursprüngliche Selbst, den ursprünglichen Menschen - den Hermaphroditen, der sich vollständig selbst ergänzen kann.<
>Wo kommt diese Weisheit her?
Ich kann Dir die Quelle dieser Philosophie nicht nennen, weil ich sie nicht mehr weiß. Mein Bezug zu dieser Aussage ist der Prototyp eines Gottessohnes (= Gottestochter). Gottessohn deshalb, weil Gott und Ur-Sohn (=Tochter) eine Einheit waren. Sie sind nicht getrennt durch seelische, geistige und materielle Täuschungen. Göttliche Berührung im Herzen, Intuition im Geist und gedankliche Willensbildung sowie darauffolgendes Handlungsleben sind EINS. So wirkt Gott als Alloffenbarung durch das ursprüngliche, unverfälschte Universum.
>>Das erste Viertel ist Vaisvanara. Sein Feld ist der Wachzustand. Sein Bewusstsein ist nach außen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der grobstofflichen Objekte. Die sieben Glieder werden bei Jakob Böhme („Aurora“) die sieben Quellgeister genannt. Es sind die Eigenschaften Härte, Bitterkeit, Grimmigkeit, Herbheit, Blitz, Süße und Hitze, die in ihrer verschiedenartigen Zusammensetzung jedes Leben formen und charakterisieren. So sind Härte und Herbheit die Voraussetzung für die Verdichtung des Körpers. Die Bitterkeit zerreibt die Härte und Herbheit, so dass Hitze aufsteigt. Sie entzündet die Grimmigkeit als Voraussetzung für Beweglichkeit. Die Grimmigkeit fährt als ein „harter Feuerklang“ (Jakob Böhme) durch das Leben. Allein die Qualität der Süße löscht die Grimmigkeit der anderen Qualitäten. Sie wandelt Verbrennung in Wärme, Kälte in Kühle, Härte in Kraft usw. Zusammen sind diese Eigenschaften in der siebten Qualität, im göttlichen Licht vereint. Ihre Zusammensetzung lenkt unseren Bewusstseinszustand.
>Das ergibt für mich keinen Sinn. Wieso werden wir von einem Viertel von uns selbst gelenkt? Wer ist "UNS" und wer ist das viertel Vaisvanara? Sind das zwei verschiedene Entitäten?
Vaisvanara wird als „Der Gott des Feuers; das gastrische Feuer; die Summe aller Geschöpfe“ übersetzt. Was gastrisch heißt, das weiß ich nicht. Nach meiner Überlegung ist es das Feuer, welches die Realität unserer sogenannten objektiven Wahrnehmung instand hält. Seine Wärme nährt, seine Flammen verbrennen und reinigen. Seine Asche ist der Boden für neues Wachstum. Der „Gott“ des Feuers ist der Äon dieser Welt, der das Feuer des Wahns in dieser Welt instandhält. Dies alles erleben wir im Wachbewusstsein. Wir erleben auch „UNS“ in dieser ständigen Veränderung, weil wir uns nur der Objekte und Formen gedanklich widmen. Über sie hat der Gott des Feuers Macht. Dieser Äon hat keinen Einfluss auf die unveränderliche Einstahlung Gottes. – Dies sind Spekulationen. Die habe ich jetzt aus dem Bauch heraus so geschrieben.
>>Zu den 19 Mündern, den Öffnungen der Speisen und des Klanges, kann ich nichts sagen. Die Siebenheit, in den Upanishaden als Glieder angedeutet, werden in der universellen Lehre, der SELBST-erkenntnislehre, auch als Siebenlicht und Siebengeist bezeichnet. Sie ist u.a. die spirituelle Grundlage für die Astrologie.
>Da kann ich im Moment nichts beitragen.
>> Zitat: 4. Das zweite Viertel ist Taijasa. Sein Feld ist der Traumzustand. Sein Bewusstsein ist nach innen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der feinstofflichen Objekte.
>Wer ist das? Meinst Du damit uns selbst oder wen?
Taijasa wird in den Upanishaden als „Name für subtilen Zustand (Traum), wenn die Wirklichkeit verschleiert ist“, verwendet. Es ist die Bewusstseinsebene des Traums, die uns dann lebt, begegnet, lehrt, manipuliert usw..
>>Der Traumzustand ist lediglich eine andere Realität als der Wachzustand. In den weiteren Ausführungen wird gefragt: Wer ist glücklicher<
>Das ist richtig. Auch der Traumzustand ist natürlich - abgesehen dass er zeitweilig ist - eine Realität.
>>Ein König, der zwölf Stunden träumt ein Bettler zu sein, oder
>>Ein Bettler, der zwölf Stunden träum ein König zu sein?
>nun, wer ist glücklicher?
Der Wachzustand wird für den König vermutlich lustbetonter und spassiger sein.
Im Traumzustand gilt dies wohl für den Bettler.
Das innere Glück, welches jeden Verstand übersteigt, ist vermittelt keiner dieser Sinneseindrücke. Aber das weißt Du sicherlich. Mit dem Vergleich soll lediglich die gleichrangige Bedeutung beider Zustände (Traum- und Wachrealität) hervorgehoben werden.
>> Zitat: Das drittel Viertel ist Prajna, d.h. wo im Tiefschlaf weder Wünsche noch irgendetwas anderes wahrgenommen wird. Im traumlosen Schlaf wird man Eins mit dem Bewusstsein, das aus Glückseligkeit besteht und von ihr genährt wird. Sein Mund ist Bewusstsein.
>Von wem wird wer genährt.
Das Bewusstsein wird mit Glückseligkeit genährt. Erfahrbar ist diese Erquickung aus dem Tiefschlaf auch beim Erwachen. Die Nahrung dieser Glückseligkeit sind die göttlichen Speisen. Es sind spirituelle Speisen.
>Die Übersetzung hier finde ich äußerst unpräzise, so dass man endlos ins spekulieren gerät.
Diese Übersetzungen betrachte ich als eine Philosophie, die (wie jede Philosophie) aus Erfahrungen gedanklich zusammengetragen wurde. Verinnerlichte Erfahrungen aus dem spirituellem Erleben sind intuitiv abrufbar. Spekulieren bringt garnichts. Mich stoßen diese Gedanken schon an. Ich versuche das mich Anregende in Gedankenbilder zu formen, was mir bei weitem nicht gelingt. Aber es macht Freude.
>>So wird auf die Mitte zwischen der grobstofflichen Realität und ihrer feinstofflichen Spiegelung hingewiesen. Nur der Mund in der Mitte speist die sieben Glieder mit göttlicher Reinheit. In den sieben Gliedern beweist sich diese Reinheit dann als befreiende Handlung in Realität und Feinstofflichkeit. Im ungöttlichen Leben dagegen nähren sich unsere 19 Münder des Bewusstseins aus der Matrize der feinstofflichen Sphären. Das ist unser Lebenszustand der Gefallenheit. Wir sind (nach Jakob Böhme) vom süßen Quellgeist aus dem Mund in der Mitte abgeschnitten. Unsere Grimmigkeit wird deshalb nicht gelöscht und unsere Herzen bleiben in Härte und Bitterkeit verschlossen. Da wir aus diesem Bewusstseinszustand leben und ihn äußere Objekte projizieren, erkennen wir auch Gott lediglich als einen zürnenden und strafenden Gott. Auch die Liebestaten von Christus und Buddha ändern daran nichts, wenn wir ihnen den vertrockneten Mund unseres Herzens nicht öffnen (können).<
>Das ist alles sehr verschachtelt und für mich jedenfalls völlig unpraktisch.
Ja. Ok.
>> Zitat: Dieses ist der Herr von Allem, allwissend, der innewohnende Kontrolleur, die Quelle von allem. Dieses ist der Anfang und das Ende allen Seins.
>Dieses? Welches?
„Dieses“ wird als das vierte Viertel bezeichnet und im nachfolgenden Text unter 7. beschrieben.
>> Zitat: 7. Dieses ist bekannt als das vierte Viertel: weder nach innen noch nach außen gerichtetes Bewusstsein, noch beides zusammen, noch eine undifferenzierte Masse des Bewusstsein, weder wissend noch unwissend, unsichtbar, unbeschreiblich, nicht greifbar, frei von Charakter, unvorstellbar, undefinierbar, sein seelisches Wesen ist das Bewusstsein des eigenen Selbst, es ist das zur „Ruhe gekommen sein“ aller verwandten Existenzen, absolut still, friedvoll, glückselig, es ist zeitloser Atman, das Selbst; dieses ist zu verwirklichen.
>Wenn hier Gott gemeint ist, ja, wir sollten unsere Beziehung zu Gott verwirklichen.
Ja, hierzu wird hier ein vollkommen neutrales, unabhängiges Bewusstein gefordert. Freisein für den Willen göttlicher Einstrahlung.
>> Zitat: 8. Dieser identische Atman oder das Selbst ist im Reich des Klangs die Silbe OM, wobei die zuvor beschriebenen vier Viertel mit den Komponenten der Silbe identisch sind, und die Komponenten dieser Silbe mit den vier Vierteln des Selbst identisch sind. Die Komponenten der Silbe sind A, U, M.
>Ja
>>Es wurden also die 4 Viertel des Selbstes, vier Bewusstseinszustände beschrieben, die zu verwirklichen sind, das ist SELBSTVERWIRKLICHUNG. Es wird von 3 Komponenten dieser Verwirklichung, dieser Handlung geschrieben – A U M. Die 4 Bewusstseinszustände und die 3 Komponenten der Verwirklichung stellen wiederum die 7 Glieder oder Quellgeister der göttlichen Offenbarung dar. Diese Offenbarung ändert sich ständig in Raum und Zeit. Somit unterliegen auch die 4 Bewusstseinszustände und ihre drei Ausdrucksmöglichkeiten einer kosmischen Änderung. Dies wird u.a. durch zodiakalen Einstrahlungen der kosmischen Brennpunkte / Gestirne (Wassermannzeitalter, astrologische Zyklen usw.) bewirkt. Somit unterliegen die 7 Glieder des Selbstes einer ständigen Umwälzung aus dem göttlichen Plan des OM. Daraus ergibt sich eine ständige Zerbrechung und Neubeginn in unserer Weltordnung. Eine materielle Evolution stößt immer an ihre Grenzen und wird wieder zerbrochen. Eine Beständigkeit ist nur im Mitbewegen/mitleben der 7 Glieder des göttlichen Selbstes, des Atman möglich. Nur dann bewegen wir uns mit dem OM und nicht entgegengesetzt.
>Wo steht das geschrieben?
Diese Gedanken habe ich mir aus den vier Bänden der „Ägyptischen Urgrnosis“ von J. van Ryjckenborgh herausgeabeitet. Es ist die Befruchtung zwischen Philosophie und Selbsterfahrenem.
>>Im Allgemeinen Dialog zwischen Hermes Trismegistos und Asklepius dem Heiler wird sinngemäß gesagt, dass alles was sich bewegt, dem Raum, in dem es sich bewegt, entgegengesetzt ist. Entweder von der Art oder von der Bewegung her. D.h. Festes bewegt sich in Flüssigem und das Erschaffene im Unerschaffenenen. Das Erschaffene ist das Universum und das Unerschaffene ist OM, da es ewig ist. Damit der Mensch sich wieder im göttlichen =OM bewegt, muss er sich im Strom göttlicher Harmonie mitbewegen. Deshalb wird auch davon gesprochen, dass die Chakren sich anders herum drehen, wenn der Mensch zurück zu Gott findet.
>macht irgendwie Sinn
>> Zitat: Vaisvanara, dessen Feld der Wachzustand ist, bildet die erste Tonsilbe: A, denn es umfasst alle anderen. Wer dieses weiß, umhüllt alle wünschenswerten Objekte; er wird der Erste.
>Was versteht man unter dem Ersten?
Ich verstehe es so.
Die Laute des gesprochenen Wortes A-U-M beginnen mit A. Erzeugt werden diese Klänge durch Kehlkopf und Stimmbänder. Das göttliche tonlose A-U-M berührt uns durch Einstrahlung, die nicht zu orten ist. Dieser Einsenkung öffnen wir uns im Tiefschlaf und auch in Selbsthingabe an Krsna = Gott, z.B. beim Chanten. Was ich vom A-U-M erlebe ist die Resonanz meiner Zellen und Organe. Am Beispiel des gesprochenen A-U-M ist dies körperlich nachvollziehbar und zuzuordnen. Spreche ich das A-, so schwingt der Raum um mein Herz in Resonanz mit diesem Ton. Mit dem U- schwingt der Bauchraum, der über das Milz-Leber-System mit den niederschwingenden irdischen Äthern verbunden ist. Im Rachenraum werden beide Resonanzen vereint und widerstandsfrei über die Lippen in die Außenwelt gemurmelt.
Nun wird gesagt, die Tonsilbe A umfasst alle anderen: Also das Bauch – U, das Kopf – E und die Zungen und Lippentöne der Mitlaute. Nur wenn Du aus der Glaubenskraft-Erfahrung durch Krsnha oder aus den Methoden der Yoga-Atmung den Bewusstseinssprung aus dem Sonnengeflecht und aus dem Gedankenknäuel in das Herzzentrum erlebt hast, warum ein aus dem Herzzentrum lebender ein „Neugeborener“ ist. Er erlebt die alten Routinen seines Lebens nun so, als sei es jedesmal das erste mal. Das Leben aus dem Herzen wächst wie ein Keimling durch die unbewussten Einflüsse der zumeist karmisch bedingten Bauch- und Gedankeneinströmungen. Der Herzbewusste ist
der zuerst und alles andere neutralisierende Mensch. Das gilt sowohl für die Reinigung des eigenen Systems als auch für die Umwelt. Denn der im Herzen beginnende Heilungsprozess strahlt nicht nur in die eigenen spirituellen Organe sondern auch auf die Mitwelt aus. In der Beziehung sind wir alle miteinander verbunden. Wer sein Herz im Licht von Krsnha (ich nenne diesen Namen, weil er der Bezug dieses Forums ist) wiederentdeckt, ist ein Erstgeborener, in dem Krsna wächst und alles umfasst.
Soweit meine Erklärung zu dem Zitat aus den Upanishaden.
>>Dieses ist das Mitbewegen des Handlungslebens mit der göttlichen Sphäre des OM.
>Was bedeutet dies in der Praxis?
So wie ich die Krshna-Bewegung aus den Erläuterungen in der Bhagavad-Gita verstehe und mit meiner Inutition vergleiche, bedeutet dies das ständige Chanten im täglichen Leben. Ich verstehe für mich unter Chanten die ununterbrochene Ausrichtung auf Krshna im täglichen Leben. Keine Entwicklung hat Bedeutung, nur der innere Dialog der Freude mit der Berührung durch den Geist Krshnas. Dies gilt jedoch nicht nur für die Krshna-Bewegung, sondern für jeden Menschen, der den Durchbruch in seinem Herzen erlebt und nicht in mystischer Verzauberung stehenbleibt. gebe ich mich OM, der erfahrenen Grundschwingung meines Lebens hin, dann vibriert diese Ur-Harmonie durch sämtliche Zellen, Gedanken und Atome in mir. Der dann einsetzende Prozess ist, dass mein ganzes Leben mitschwingt, solange ich die Silberschnur in mir nicht durchtrenne. Denn es geschieht alles freiwillig, anders nicht.
>> Zitat: Taijasa, dessen Feld der Traumzustand ist, bildet die zweite Tonsilbe: U, weil er von außergewöhnlicher Qualität ist, denn er beinhaltet die Qualitäten der anderen beiden. Wer es weiß, erhebt seinen Fluss des Wissens und wird ebenbürtig. In dieser Familie gibt es niemanden, der Brahman nicht kennt.
>>Es ist das Mitbewegen mit der Intuition aus dem OM.
>Welche Charakteristika weisen solche Lebewesen auf?
Es sind unser aller Eigenschaften, hervorgerufen durch Karma und Unterbewusstsein. Verstandesmäßig bewusst, philosophisch können wir uns nur im Wachzustand ausrichten. Unser Karma können wir nur durch unsere Lebenshaltung ausklingen lassen, durch Tun und Nichttun. Dann haben wir uns psychologisch, also unbewusst auf die U-Resonanz des OM ausgerichtet. Unsere Äther und unser astrales Begierdefeld werden in ihrer Vibration angehoben.
>> Zitat: Prajna, dessen Feld der Tiefschlaf ist, bildet die dritte Tonsilbe: M, weil er das Maß, in das sich alles einpasst. Wer es weiß, kann alles ermessen und wird zur Heimstatt aller.
>Nenne bitte ein Beispiel!
Im M schwingen die Töne A und U aus. Sie werden nicht mehr gehört.
Aus dem Wachzustand kommen wir im Schlaf zum Traumleben und fallen in den Tiefschlaf. Vom Tiefschlaf wird gesagt, dass es hier kein Bewusstsein gibt. Wachzustand und Traumleben lösen sich hier auf.
>>Es ist die eigene Übergabe an Gott, an OM, verbunden mit den Brüdern und Schwestern des Mitleids. Gottes Wille ist eigener Wille.
>Ja, das ist die höchste Bewusstseinsstufe, Krishna-Bewusstsein. Wir handeln als reine Diener Gottes.
Die Wahrheit des reinen Dienens empfinde ich als sehr liebevoll verbunden in der Bhagavad-gita beschrieben.
>> Zitat: Der Vierte ist ohne Klang: unsäglich, ein zur Ruhekommen für alle relativen Offenbarungen, voller Glückseligkeit, friedvoll, unteilbar. Darum ist OM der wirkliche Atman. Wer es weiß, bringt sein Selbst in das absolute Selbst ein.
>Was bedeutet dieses einbringen in der Praxis?
Mein irdisches Selbst ist durch karmavolle Taten und Einflüsse dieses Lebens völlig ungeeignet, in das absolute Selbst einzubringen. Durch das ständige Chanten innerhalb meines Tatlebens, also z.B. in Beruf und Familie werden meine karmischen Fesseln weicher. Ohne ein wahre Ausrichtung auf Krshna ist dies jedoch nicht möglich. Denn karmisches und elterliches Erbe üben die gesamte des Universums auf mich aus. Darum muß ich die karmische Wesenheit meines Selbstes in das göttliche Selbst einbringen. Dieses ist oder war der Ur-Gedanke jeder Religion. Das Einbringen meines Selbstes in die Berührung durch Krsna ist die einzige praktische Verwirklichung zur Rückkehr bzw. Erkenntnis der Einheit in allem
>>Es ist nicht beschreibbar jedoch für jeden Menschen mit innerster Sehnsucht irgendwann erfahrbar.
>Nur für Menschen oder auch für Tiere?
Meiner Meinung nach dann für Tiere, wenn ihr kollektives Selbst sich auflösen kann, bzw. wenn es sich in Krshna auflösen kann.
>> Zitat: Om! Santih, Santih, Santih
>> Zitat: OM! Friede, Friede, Friede.
>Ja, ohne Friede kann es kein Glück geben (Bhagavad-gita 2.66).
Meine Antworten sind richtig, wenn ich sie schreibe. Ob sie noch gültig sind, wenn Du sie liest, das kannst nur Du spüren.
Alles gute
kohlchen