Re: Krsna

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Helmut am 27. März 2006 18:24:

Als Antwort auf: Re: Krsna geschrieben von Parivadi das am 21. März 2006 16:08:02:

Lieber Parivadi,

ich habe noch ein wenig geforscht nach diesem Thema und habe da noch eine interessante Stellungnahme im Internet gefunden. Ich werde hier nur auszugsweise Textpassagen einfügen, man kann dann ja bei Interesse auf der Webseite lesen wo ich das gefunden haben.

>>> Ich möchte gerne wissen, weshalb es notwendig ist, dass es verschiedene Gaudiya Vaishnava Gemeinschaften gibt, die getrennt von ISKCON sind, der grössten unter ihnen?

Antworten:

Tatsächlich kann das Vaishnavatum nie in irgendeiner bestimmten Gemeinschaft (wie beispielsweise der Gaudiya Math, ISKCON, VRINDA etc.) institutionalisiert oder mit ihr gleichgesetzt werden. ....

Die Entwicklung einer Schülernachfolge ist vergleichbar mit einem Baum, aus dessen Stamm sich Äste entwickeln, an denen wiederum neue Sprossen wachsen....

Die Zweige einer Schülernachfolge gründen ganz natürlich auf einer persönlichen Beziehung zwischen dem Lehrer und seinen Schülern. Manchmal mag es zwar - beispielsweise aus rechtlichen Gründen - notwendig sein, irgendeine Organisation zu gründen, um damit dem eigentlichen Zweck dienen zu können, nämlich der Dienst zu Krishna und zur ganzen Menschheit....

Doch niemals sollte diese Organisation als wichtiger betrachtet werden als Krishna oder die persönliche Beziehung zum Lehrer....

Es gibt in Indien unzählige verschiedene Vaishnava-Familien oder -Zweige, unter denen ISKCON bloss eine ist. Obschon A.C. Bhaktivedanta Prabhupada zweifelsfrei ein grossartiges Werk vollbrachte, als er Krishna ins Bewusstsein der westlichen Welt brachte, kann dies nicht als Rechtfertigung dafür dienen, ...

Wirkliches spirituelles Leben bedeutet persönliche Verantwortung und persönliche Beziehungen und nicht blosse Mitgliedschaft in irgendeiner Institution. ...

Bei Interesse kann man das in Volltext unter folgender Seite lesen:

http://www.vrindavan.org/vrindaGerman.html

Ich kann dem Text eigentlich so im vollem Umfang zustimmen da es mein Denken voll wiederspiegelt!

Eure aller Meinung würde ich gerne dazu erfahren.

Viele Grüße
Helmut

PS: Ich hoffe es ist erlaubt hier Texte auszugsweise von anderen Webseiten rein zu kopieren und Links zu anderen Sites zu veröffentlichen.

>Lieber Helmut,
>vielen Dank für Deine Frage und auch Dein Verständnis. Shrila Prabhupada war kein Dogmatiker. Er hat immer wieder flexibel auf Veränderungen reagiert. Auch kann sich jeder des Wohlwollens Shrila Prabhupadas sicher sein, sofern sich der betreffende nicht böswillig gegen die Vaishnava-Prinzipien verhält. Wir können daher einen Weltenlehrer wie Shrila Prabhupada nicht auf die ISKCON begrenzen. Das ist sonnenklar. Dennoch - und das ist ebenfalls sonnenklar - liegt Shrila Prabhupada besonders viel am Gedeihen der ISKCON, die er eben mit den Pionieren dieser Bewegung ins Leben gerufen hat. Es kann ihm nicht gleichgültig sein, wenn seine Nachfolger hier destruktiv sind, das gilt sowohl für Nachfolger, die in ISKCON tätig sind, als auch für Nachfolger, die außerhalb von ISKCON arbeiten. Wir können der ISKCON also nutzen oder schaden, ob wir nun Mitglieder oder Nicht-Mitglieder sind.
>Wir unterscheiden uns da von manch anderen dogmatischen Religionen, wo ständig der eine den anderen verdammt. So etwas ist für echte spirituelle Bewegungen ein unwürdiges Vorgehen. Allerdings bejaht die Bhakti-Tradition persönliche individuelle Beziehungen; das bedeutet in der Praxis, dass es einem eben nicht egal ist, wenn jemand einer Unternehmung den Rücken kehrt.
>Über Shrila Bhaktisiddhanta Swami Prabhupada wird folgendes sinngemäß berichtet:
>Shrila Bhaktisiddhanta stellte einmal fest, dass einer seiner neueren Schüler nicht anwesend war. Er fragte die anderen, wo dieser Schüler abgeblieben sei. Die Schüler gaben die Auskunft, dass der Abwesende in maya sei (in Illusion gefallen). Shrila Bhaktisiddhanta beauftragte daraufhin die Schüler, den Abwesenden überall zu suchen und zwar mit aller zur Verfügung stehender Kraft. Er sagte zu ihnen sinngemäß: Es kostet ungeheuer viel Energie, jemand aus der Illusion herauszuholen. Es ist der größte Verlust, auch nur einen zu verlieren.
>Auch bei Shrila A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada sah man diese Liebe zu seinen Schülern (und auch zu ISKCON). Er sagte vor seinem Verscheiden sinngemäß: Eure Liebe zu mir wird sich darin zeigen, wie ihr nach meinem Verscheiden zusammen arbeitet. Es kann daher kein Zweifel daran bestehen, dass wir Shrila Prabhupada besonders dadurch zufrieden stellen, indem wir die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein in Eintracht weiter führen. Splittings erfreuen Shrila Prabhupada mit Sicherheit nicht. Leider hat ISKCON auch Absplitterungen gerade in der Zeit nach Shrila Prabhupadas Verscheiden provoziert (insbesondere durch unreifes Verhalten seitens der Führungsmitglieder). Die provozierten sollten jedoch nicht ewig darauf bestehen, dass sie nun halt mal provoziert worden sind. Es ist verständlich, dass der ein oder andere mal ausschert, wenn es zu dick kommt, jedoch müsste nach meiner Logik auch eine Versöhnung möglich werden, wenn sich die Zustände im Hauptschiff dem Ideal wieder angenähert haben. Dann müsste es auch zu Reunion kommen können. Man sollte dann nicht ewig auf seinem Splitter bestehen bleiben, sondern die Wiedereingliederung anstreben. So sagt es meine Logik. Das würde Shrila Prabhupada besonders freuen! Wenn man immer nur darauf zeigt, wie schlimm die persönliche Situation "damals" gewesen ist, dann ist das nicht im Interesse an der Bildung einer gemeinsamen kraftvollen Bewegung.
>Die ISKCON hat auch ein großes Maß an Lernfähigkeit bewiesen. Die Beschlüsse der Governing Body Commission (GBC) halte ich für eine stabile tragfähige Zukunft im allgemeinen für förderlich. Ich kann im Moment einfach nicht sehen, was für einen Prabhupada-Nachfolger in der ISKCON untolerierbar sein soll. Auch mir gefällt nicht alles hier, aber das ist nicht der Punkt. Es geht um Untolerierbarkeit. Wer Shrila Prabhupada besonders erfreuen möchte, der sollte doch auch Toleranz mitbringen. Wie gesagt: Es gab sicher für einzelne Prabhupada-Anhänger untolerierbare Situationen. Jedoch sollte - um es zu wiederholen - nicht immer auf eine spezifische Situation verwiesen werden, um dann den Alleingang damit für alle Ewigkeit zu rechtfertigen.
>Es geht hier also überhaupt nicht um gegenseitiges schlecht machen. Jeder ernsthafte Vaishnava hat die Segnungen der anderen Vaishnavas:
>ananta-koti vaishnva-vrinda - ki jay
>Beim täglichen Predigen kommt es aber zum Aufeinandertreffen verschiedener Strategien, so dass es manchmal auch heiß hergeht. Shrila Prabhupada hat auf dieses Phänomen in den letzten Tagen im Herbst 1977 hingewiesen. Er musste durch dick und dünn gehen, um diese ISKCON weltweit zu etablieren, auch gegen den Widerstand von ihm lieben Vaishnavas, die er vereinzelt scharf kritisierte. In schwierigen Situationen ist es eben manchmal notwendig durchzugreifen, ohne lange Diskussionen zu führen.
>Euer Diener
>Parivadi das
>>Lieber Parivadi,
>>vielen Dank für die Antwort. Ich selbst bin noch in keiner spirituellen Familie, interessiere mich aber für die Thematik sehr. Es ist ja auch nichts verwerfliches dran seine eigene spirituelle Familie hervorheben zu wollen vielmehr ist ja hier auch die Streitfrage wer sich auf Srila Prabhupada beziehen kann. Von der Geli kam es ja wie ein Verbot rüber das sich all jene außerhalb ISKCON´s sich nicht auf ihn beziehen dürften. Wie siehst Du das denn? Dürfen sich Schüler Prabhupadas weiterhin auf ihn beziehen auch wenn sie die ISKCON aus welchen Gründen auch immer verlassen haben oder dürfen sie es nicht? Hat diesbezüglich Srila Prabhupada mal was geäußert? Ich denke das ist eine sehr wichtige Frage die es zu klären gilt. Ich zum Beispiel habe viel für Srila Prabhupada übrig, weiß aber nicht wann oder ob ich mich überhaupt der ISKCON anschliessen werde.
>>Ich wünsche allen einen schönen Tag!
>>Helmut
>>>Lieber Helmut,
>>>wenn sich Geli hier für ISKCON stark macht, dann ist das nicht sektiererisch, denn selbstverständlich möchten wir als ISKCON-Mitglieder schon hervorheben, dass uns gerade an diesem Unternehmen sehr viel liegt. Das sagen wir ohne Vorbehalt.
>>>Dein Vorbehalt, wonach sich Shrila A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada selbst von der Organisation seines spirituellen Meister getrennt habe, klingt aufs erste sehr nachvollziehbar. Allerdings möchte ich dazu lediglich zu Bedenken geben, dass Shrila Bhaktisiddhanta Swami Prabhupada vor seinem Verscheiden bereits vorausgesehen hat, dass seine Organisation, die Gaudiya Math, seinem Auftrag nicht mehr gerecht werden würde ("es wird Feuer in der Math geben"). Die Beurteilung, ob die Gaudiya-Math nun wirklich noch dem Auftrag Shrila Bhaktisiddhanta Swamis nachkommt, das werden wir hier nicht für alle zufriedenstellend bewältigen können, da selbstverständlich hier unterschiedliche Auffassungen bestehen. Shrila Prabhupada jedenfalls ging davon aus, dass es einer neuen weltweiten Predigermission bedurfte, die dann als ISKCON bekannt wurde. Natürlich sehen heute einige Schüler von Shrila Prabhupada die ISKCON als untauglich an, dem Auftrag Shrila Prabhupadas nachzukommen. Du wirst aber Verständnis dafür aufbringen, dass wir hier anderer Meinung sind. Ansonsten würden wir die ISKCON ja verlassen.
>>>Ja, wir denken, dass die ISKCON das geeignetste Schiff ist, dem Auftrag Shrila Prabhupadas und auch Shrila Bhaktisiddhanta Prabhupadas am effektivsten gerecht zu werden. Warum sollten wir uns denn sonst tagaus und tagein bemühen? Wenn uns andere dabei helfen, dann ist das großartig, und wenn andere uns kritisieren, dann versuchen wir das als Ansporn zu nehmen, besser zu werden.
>>>Shrila Bhaktisiddhanta Swami Prabhupada hatte einen scharfen Kritiker, der oft bei seinen Vorträgen unangenehme Bemerkungen machte. Als der Kritiker längere Zeit nicht kam, erfuhr Bhaktisiddhanta, dass er verstorben war. Shrila Bhaktisiddhanta war darauf sehr traurig. Sinngemäß soll er geäußert haben, dass der Kritiker für ihn sehr wichtig gewesen sei, da Schmeicheleien nur das falsche Ego stärken.
>>>Diese Haltung ist beispielhaft. Das bedeutet aber nicht, dass man das Feld kampflos den Kritikern überlässt. Vielmehr macht man entschlossen weiter für Guru und Gauranga!
>>>Dein Diener
>>>Parivadi das
>>>>Hallo Geli,
>>>>so wie Sie hier schreiben da sollte man direkt Angst bekommen an eine SEKTE geraten zu sein! Das was Sie in diesen Beiträgen zu diesem Thema geschrieben haben ist wirklich stumpfsinnig. Bitte nehmen Sie die Scheuklappen ab!
>>>>Ich hatte hier zu diesem thema schon angemerkt das selbst Srila Prabhupada nicht in der "Gesellschaft" seines spirituellen Meisters geblieben ist. Wie denken SIE darüber? Wie konnte sich dann Srila Prabhupada und auch jetzt noch die Anhänger der ISKCON auf Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakur beziehen?
>>>>Naja, da die Frage schon beim ersten Mal hier bezüglich Prabhupadas nicht geklärt wurde denke ich nicht das diese Frage jetzt geklärt wird. Es wird nur um den heißen Brei geredet.
>>>>Bei Ihnen Geli kommt es mir so vor als müssten Sie krampfhaft Srila Prabhupada oder gar die ISKCON verteidigen die in keinster Weise angegriffen wurde. Sie haben doch den Stein ins Rollen gebracht....
>>>>Helmut
>>>>>Haribol, ISKCON ist nicht der einzige Zweig der HARE KRISHNA Bewegung, das ist schon richtig. Aber ISKCON ist die Bewegung, die Srila Prabhupada ins Leben berufen hat.
>>>>>Wenn ich nach London fahre, dann gehen wir ins Govinda`s essen. Das akzeptiert sogar mein Mann. Das Govinda`s gehört zur ISKCON. Soll ich ihm sagen, dass ist ganz egal? Ich glaube zwar an Srila Prabhupada, aber es ist ganz egal, wo wir jetz essen?
>>>>>Srila Prabhupada und die ISKCON sind EINS.
>>>>>Wenn ein Katholik sich von der katholischen Kirche löst,dann ist auch der Papst nicht länger sein spirituelles Leitbild. Warum sollte es in der Krishnabewegung anders sein?
>>>>>Für uns im Westen ist Srila Prabhupada der Führer. Er hat eine Bewegung ins Leben gerufen, die ISKCON, ganz bewusst, die internationale Bewegung, der sich jeder anschließen kann. Warum also diese Diskussionen?
>>>>>Liebe Grüße Geli



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