Re: Gott und die Kunst (Musik, Bilder, Video)
Geschrieben von ArtistsSpirit am 29. Oktober 2006 15:37:
Als Antwort auf: Re: Gott und die Kunst (Musik, Bilder, Video) geschrieben von Parivadi das am 29. Oktober 2006 12:24:11:
Hallo lieber Parivadi das, namaste,
oh ja, den Unterschied zwischen atheistischer und für-Gott-komponierter Musik bemerke auch ich.
Für gewöhnlich höre ich Soundtracks oder ähnliches und wenn ich dann mal das Hare-Krishna-Maha-Mantra höre, dann fällt mir der Unterschied sofort auf!
Das Mantra klingt einfach viel liebevoller, fröhlicher und extatischer :-) .
viele liebe und spirituelle Grüße als auch beste Wünsche,
"Ingo"
>Lieber Ingo,
>finde ich sehr interessant, das Thema! Ich fange mal ganz von der Spitzenklasse her an. Wer ist Spitze? Keine Frage: Shri Krishna ist der beste Künstler und Er liebt Kunst. Seine bevorzugten Instrumente sind Querflöten aus Bambusrohr. Es heißt, dass z. B. die Surabhi-Kühe vor Ekstase erstarren und Tränen vergießen, wenn Er mit dem Flötenspiel beginnt.
>Natürlich behandeln die Veden auch ausführlich die Künste. Wir können unsere Begabungen krishnabewusst oder atheistisch ausleben. Das ist die Wahl, die wir haben.
>Schräge Kunststile enthalten im Grundzug in mehr oder weniger verzerrter Weise auch ursprüngliche Elemente der transzendentalen Sphäre, denn alles im Kosmos sind mehr oder weniger verzerrte Abbilder der Originalwelt.
>Selbst schräge Kunst kann verwendet werden, um Gott zu verherrlichen! Wir können z. B. Hard-Core-Musik dazu verwenden, die gottlose materialistische Zivilisation in Frage zu stellen. Verzerrte E-Gitarren können emotionalen Gefühlen der Hingabe durchaus Ausdruck verleihen. Wenn Lord Nrisimhadeva brüllt, dann mag das für manche Ohren nicht angenehm erscheinen, jedoch für Gottgeweihte ist das ekstatisch. Auch Lord Nityananda, die Dienererweiterung Shri Chaitanyas, neigt zu ekstatischen Gefühlsausbrüchen, die das gesamte Universum durchdringen.
>Natürlich können wir Gott nicht einfach kopieren. Dennoch können wir an der Gefühlswelt Gottes Anteil nehmen, da wir ja eben integrale Bestandteile Gottes sind.
>Wenn wir uns direkt Gott zuwenden, dann werden wir viel durchdringender an der Ekstase Gottes teilhaben dürfen. Wenn wir dagegen unser eigenes Ding drehen möchten, dann wird unsere Freude vergleichsweise statisch sein. Shrila Prabhupada beschreibt in einem Kommentar im Shrimad Bhagavatam, zweiter Canto, dass die materielle Erscheinungswelt mit einer auf Tonband aufgenommenen Stimme vergleicbar ist, eben statisch, im Vergleich zum Orginal! Für die gottabgewandten Lebewesen sind nur statische Freuden erhältlich, die bereits von Gott (wie auf Tonband) festgeschrieben sind, während gottzugewandte Lebewesen entsprechend des Grades ihrer Hingabe direkt Erfahrungen von der lebendigen Allgegenwart Gottes machen. Es kommt in unserer Erfahrung also immer auf den Grad der Hingabe an. Jeder nimmt immer nur Gott wahr, jedoch auf verschiedene Weise, entweder lebendig oder unpersönlich (wie auf Tonband, vorgefertigt, statisch)!
>Man kann durchaus beobachten, wenn man die Augen aufmacht, dass die heutige Fließbandgesellschaft, die Gott so sehr verdrängt, nicht die Kunstwerke hervorbringt, die in frömmeren Zeiten geschaffen wurden. Man denke nur an Johann Sebastian Bach, der - wenn man seinen Worten Glauben schenken darf - ausschließlich zur Freude Gottes komponiert hat. Das macht eben den gewissen Unterschied! Natürlich ist Bach nicht der einzige, aber ein bekanntes Beispiel der deutschen Musikgeschichte! Und wir sind hier nun mal in Deutschland und dürfen auf solche Glanzlichter der deutschen Geschichte Bezug nehmen, um uns damit auch anzuspornen.
>Euer Diener
>Parivadi das