His Holiness Bhakti-bhusana Swami
Hier berichten wir über einen Gottgeweihten der ersten Stunde, der bis heute
seiner Linie treu geblieben ist und den Devotees damit Schutz und Zuversicht
bieten kann, Bhakti-bhusana Swami.
Im Frühjahr 1969, als Bhakti-bhusana Swami in einer Wohngemeinschaft in
Hamburg lebte, traf er Sivananda prabhu im Fußgängerbereich, der dort den
Hare-Krishna-Mantra chantete. Kurze Zeit später schloss er sich den Devotees
in Hamburg an und hatte gerade das Glück, mit dabei sein zu können als
Shrila Prabhupada das erste Mal Deutschland besuchte, nämlich im Herbst
1969. Shrila Prabhupada bot der kleinen Gruppe von Devotees in Hamburg viel
Gelegenheit, mit ihm Gemeinschaft zu haben, und Bhakti-bhusana Swami wurde
von der Gegenwart Shrila Prabhupadas tief berührt. Als Shrila Prabhupada
nach einem Tonbandgerät fragte, sah Bhakti-bhusana Swami darin seine
Möglichkeit, ihn zu erfreuen, weil sein Vater eines besaß. Es dauerte nicht
lange, den Vater davon zu überzeugen, das Tonbandgerät für Shrila Prabhupada
auszuleihen. Einige Zeit später brachte er es zu Shrila Prabhupada ins
Zimmer, der es mit einem breiten Lächeln auf den Lippen entgegen nahm. Und
als Bhakti-bhusana Swami beim Hinausgehen fragte, ob er eingeweiht werden
könne, antwortete Shrila Prabhupada einfach mit "yes". Zwei Tage danach, an
Janmastami 1969, gab Shrila Prabhupada Einweihungen an fünf Devotees,
Bhakti-bhusana Swami war einer von ihnen. Er erhielt den Namen Sucandra das.
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His Holiness Bhakti-bhusana Swami |
1971 reisten die Hamburger Devotees nach London, um Shrila Prabhupada wieder
zu treffen. Inspiriert durch Shrila Prabhupadas Predigen zog Bhakti-bhusana
Swami mit Sivananda nach Berlin, um in der Schlüterstraße das erste Zentrum
Berlins zu eröffnen. Die Medien wurden zu dieser Zeit zum ersten Mal auf die
Devotees aufmerksam, die mit großer Entschlossenheit Harinama auf allen
bedeutenden Plätzen Hamburgs ausführten. Die Begeisterung wuchs, und so auch
die Zahl der Hare-Krishna-Anhängerschaft. 1972 zog es Bhakti-bhusana Swami
nach München, wo er in der Nymphenburger Straße den ersten Tempel
Süddeutschlands eröffnete. Er lernte beim dortigen Predigen auf der Straße
einen sog. Sektenexperten, Herrn Pfarrer Haak, kennen. Bhakti-bhusana Swami
wusste nicht, wen er vor sich hatte und lud ihn einfach zum Tempel ein, wo
Pfarrer Haak ehrenamtliche Dienste verrichtete; u.a. wischte der Pfarrer den
Boden; was man nicht alles tut, um vielleicht etwas sensationelles erfahren
zu können. Pfarrer Haak schrieb dann leider sehr einseitig über die ISKCON
entsprechend dem Bild, welches man eben von einer so ungewohnten Strömung
zeichnen wollte, die man offensichtlich als Konkurrenz empfand.
Bhakti-bhusana Swami zeigte sich stets als entschlossener Prediger und war
entscheidend an der Krishnaisierung Osteuropas beteiligt. Noch vor dem Fall
des eisernen Vorhangs reisten Devotees dort oft illegal umher, um das
Krishna-Bewusstsein zu verbreiten.
Im Jahr 1981 zeigte Bhakti-bhusana Swami wieder einmal seine Losgelöstheit
vom normalen Ablauf des Lebens als er auf Wunsch des GBC ohne zu zögern die
Predigermission in Südamerika aufnahm, wo die ISKCON in Argentinien eine
Farm als Spende erhalten hatte. Die dortige Militärdiktatur verbot jegliche
"fremde" Religionsausübung, so dass die Devotees im Untergrund beginnen
mussten. Sie verteilten zu dieser Zeit Magazine in großer Anzahl. 1982 trat
Bhakti-bhusana Swami in den Lebensstand der Entsagung, wobei er seinen neuen
Namen erhielt.
Nach dem Krieg gegen England wegen der Falkland-Inseln wurde die
argentinische Militär-Chunta abgelöst. Die Religionsfreiheit wurde nun
eingeführt, so dass sich die Hare-Krishna-Bewegung in Südamerika ungehindert
ausbreiten konnte.
Zum Glück kommt Bhakti-bhusana Swami immer wieder nach Deutschland, wo ihn
die Devotees wegen der Reinheit seines Predigens besonders wertschätzen. Er
besucht auch gerne kleinere Hare-Krishna-Stützpunkte. Die Schüler von
Bhakti-bhusana Swami können sich über einen äußerst stetigen Meister freuen,
der gerade auch in schwierigen Situationen immer ein aufmunterndes Wort
parat hält.