Aufstieg wohin IV - Die Philosophen

Thema 02/2022

Nun kommen wir zu denjenigen Menschen, die den Sinn des Lebens verstehen möchten, die also ernsthaft daran interessiert sind, was die Welt im Innersten und Äußersten zusammenhält. Sie sind echte Wahrheitssucher und werden von Shri Krishna sehr geschätzt. Hier deutet Er in der Bhagavad-Gita (Kapitel 7, Vers 3) an, dass solche Menschen sehr selten sind:

manusyanam sahasresu
kascid yatati siddhaye
yatatam api siddhanam
kascin mam vetti tattvatah

"Unter vielen Tausenden von Menschen bemüht sich vielleicht einer um Vollkommenheit, und von denen, die die Vollkommenheit erreicht haben kennt kaum einer Mich in Wahrheit."

Zu dieser Bewusstseinsebene gehören nicht diejenigen, die einfach irgendwelche Forschungsprojekte voran treiben; das sind - sofern es sich um Idealisten handelt - Macher (siehe Beitrag 01/2021). Nur entschlossene Philosophen gehören zur Ebene der jnana-maya, wobei wir unter diesen Philosophen atheistisch und theistisch Gesinnte finden. Zum Beispiel erkannte der deutsche Wissenschaftler Werner Heisenberg, dass es eines allmächtigen Gottes bedarf, wenn die Welt - wie wir sie beobachten - funktionieren soll. Auf der anderen Seite finden Atheisten wie Jean-Paul Satre keinen Lebenssinn und bringen sich nicht selten um. Solche Atheisten bezeichnet Shri Krishna unschmeichelhaft als dumme und gottlose Spekulanten (siehe Bhagavad-gita 7.15), während er Gottsucher als fromm bezeichnet (s. Bhagavad-Gita 7.16).

Die dritte Bewusstseinsebene sagt also alleine noch nichts über den wahren Kurs des jeweiligen Philosophen aus. Jedoch darf bemerkt werden, dass nur diejenigen, die sich göttlichem Wissen gegenüber öffnen letztlich erfolgreich sein werden, sobald sie von den göttlichen Autoritäten als qualifiziert angesehen werden. Man kann also nicht einfach mal die Bewusstseinsebene wechseln, wie es einem in den Sinn kommt. Der Aufstieg ist von den Segnungen höherer Autoritäten abhängig!

Auch einen Albert Einstein oder Isaak Newton kann man noch zu den frommen Philosophen rechnen. "Gott würfelt nicht" ist das Zitat, mit welchem Einstein den atheistischen Quantenphysikern entgegen trat. Es gibt eben keinen blinden Zufall. Jedem fällt genau das zu, was er mittels seiner (ihrer) Taten und inneren Haltung herbei ruft.

Der weitere Aufstieg der Philosophen ist davon abhängig, inwieweit sie sich bereit finden, sich Shri Krishna zu ergeben. Solange der Philosoph nur trockenen Spekulationen nachhängt gehört er zu Bewusstseinsstufe 3 - jnana-maya. Wer sich jedoch hingibt erlangt bald die Vollkommenheit:

bahunam janmanam ante
jnanavan mam prapadyate
vasudevah sarvam iti
sa mahatma su-durlabhah

"Wer nach vielen Geburten und Toden tatsächlich in Wissen gründet, ergibt sich Mir, da er weiß, dass Ich die Ursache aller Ursachen und dass Ich alles bin. Solch eine große Seele ist sehr selten." (Bhagavad-gita 7.19).

Nun bewegen wir uns also allmählich hin zu transzendentalem Bewusstsein; siehe die nächsten zwei Beiträge! Wir bitten um etwas Geduld!

Ihr Diener

Parivadi dasa