Gutmenschentum

Thema 25/2014

Als Nachtrag zu Beitrag 24/2014 hier noch einige Ausführungen über Friedrich Nietzsche im Zusammenhang mit der Vaishnava-Philosophie.

Friedrich Nietzsche war es, der bereits die Gutmenschen entblößte und zwar insbesondere in seinem berühmten Werk Also sprach Zarathustra. Zarathustra verlässt - abgestoßen von der Banalität des Gutmenschentums - deren Wohnbereiche und zieht sich ins hohe Gebirge zurück.

Diese Tendenz wird von Shri Krishna als Wissen bezeichnet:

"Demut, Freisein von Stolz, Gewaltlosigkeit, Duldsamkeit, Einfachheit, Aufsuchen eines echten spirituellen Meisters, Sauberkeit, Unerschütterlichkeit, Selbstbeherrschung, Entsagung der Objekte der Sinnenbefriedigung, Freisein von falschem Ego, das Erkennen des Übels von Geburt, Tod, Alter und Krankheit, Loslösung, Freiheit von der Verstrickung mit Kindern, Frau, Heim und so weiter, Gleichmut inmitten erfreulicher und unerfreulicher Ereignisse, beständige und unverfälschte Hingabe zu Mir, das Streben, sich an einen einsamen Ort zurückzuziehen, LOSLÖSUNG VON DER ALLGEMEINEN MASSE DER MENSCHEN, Erkenntnis der Wichtigkeit der Selbstverwirklichung und die philosophische Suche nach der absoluten Wahrheit - all dies erkläre Ich hiermit für Wissen, und alles andere, was es sonst noch geben mag, ist Unwissenheit." (Bhagavad-gita 13.8 bis 13.12)

Die Neigung, sich vom Gutmenschentum abzuwenden ist also immer schon ein Merkmal von denjenigen, die nach der Transzendenz suchen. Friedrich Nietzsche hat somit nur wiederholt, was schon immer Gültigkeit hatte und haben wird. Dieser Fakt spielt in der aktuellen gesellschaftlichen Situation natürlich eine wichtige Rolle, wo ja nun der Kampf der Medien um den braven (sog. guten) mainstream-Konsumenten tobt.

Also - besser die Glotze ausschalten oder noch besser aus dem Fenster werfen!!!

Ihr Nietzsche-Versteher

Parivadi das

P. S.: Die Tendenz, sich von der allgemeinen Masse der Menschen loszulösen darf nicht zu Überheblichkeit führen, weil Stolz wiederum spirituellen Fortschritt behindert. Gerade die Hare-Krishna-Bewegung ist ja ein spiritueller Weg, der vom Yuga-Avatara Shri Chaitanya im 16. Jahrhundert für die Massen des Kali-Yuga initiiert wurde. Darum gehen die Devotees gerne unters Volk und chanten dort in Ekstase den Hare-Krishna-Maha-Mantra

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Eine wesentlich höhere Form des Gottesdienstes - als das Sich Zurückziehen - ist es, wenn man die Barmherzigkeit Gottes allen großzügig zur Verfügung stellt und sich somit zu einem Werkzeug der Gnade Gottes entwickelt. Das ist das Credo der Hare-Krishna-Bewegung. Wer hier aktiv mitwirkt, wird jede andere Form der Verwirklichung, die es noch geben sollte, zwar wertschätzen aber eben weitaus höhere Erfahrungen beim Harinama-Sankirtana machen. Darum sind wir auch froh, dass bei den Montagsdemonstrationen jetzt auch hin und wieder ISKCON-Devotees mitwirken. Wir stellen uns für die spirituelle Wohlfahrt zur Verfügung. Dies erfreut Shri Krishna ganz besonders, und weil wir zu Ihm gehören, sind wir dann auch ganz besonders gut drauf. Wir wollen nicht als Einzelgänger im Nirwana untertauchen. Das ist einfach zu wenig ekstatisch!!!

Für Anfänger auf dem spirituellen Pfad empfiehlt sich meist eine Phase der Abgeschiedenheit, um eben zuerst mal frisch durchatmen zu können. Das ist der Grund, warum es eben solche Retreats etc. gibt. Man muss sich ja erst mal finden, bevor man reif ist, inmitten der Menschen selbstsicher auftreten zu können.

Hier ein ekstatischer Link, wie Hare-Krishna-Spiritualität Gutmenschen-Verachtung transzendiert!! Wann tanzt hier Friedrich Nietzsche mit?