Ewigkeiten II

Thema 48/2020

Nachdem wir im letzten Beitrag die beiden grundlegenden Lebensarten vorgestellt haben möchten die Neugierigen nun natürlich wissen, welche Ewigkeit die umfassendere ist, das ewige Königreich Gottes oder das Leben in der materiellen Knechtschaft? Mathematiker würden die Frage wie folgt formulieren:

Ist die Unfreiheit eine Funktion der Freiheit, oder ist die Freiheit eine Funktion der Unfreiheit oder (3. Variante) existieren beide Ewigkeiten unabhängig voneinander?

Das ist sehr interessant, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass in großen Kulturen, zum Beispiel im Zoroastrismus des alten Persien, tatsächlich geglaubt wurde, die Dunkelheit bzw. das Böse und das Licht bzw. das Gute existierten unabhängig nebeneinander.

Die vedische Offenbarung hingegen erklärt die absolute Wahrheit als Einheit:

Alle Manifestationen beruhen auf der ursprünglichen Quelle Shri Krishna!!!

Also resultiert das materielle Gefängnis auf einer Abfolge göttlicher Gesetzmäßigkeiten!!! Wie sehen diese aber aus fragen wir jetzt zurecht?

Einfach erklärt sind Gefängnisse - das Leben in Unfreiheit - Funktionen freier Staaten, wo Kriminelle eben hinter Gittern sitzen. Diese Form der Unterrichtung stößt bei modernen Weicheiern natürlich auf Ablehnung. Nichtsdestotrotz ist es so, wie wir täglich selbst erfahren: Wir sind Sklaven unserer Triebe und meist nicht gewillt, uns zu zügeln. Diese Disziplinlosigkeit ist leider genau die Ursache für das Leben in unserem Hamsterrad, und solange wir nicht zu einer höheren Lebensart tendieren gibt es nur eine Zukunftsperspektive:

Fortsetzung der bedingten Existenz bis in alle Ewigkeit!!!

Ursprünglich waren wir freie Lebewesen in harmonischem Miteinander im Königreich Gottes, jedoch haben wir aus Übermut das Abenteuer eines Lebens auf eigene Faust gewünscht und bekommen. Jetzt sitzen wir leider fest und können nur aufgrund göttlicher Gnade wieder zurück in die ursprüngliche Freiheit kommen. Wenn wir dies dringend wünschen und uns an die Ratschläge Shri Krishnas bzw. von dessen Engeln (Beauftragten) halten werden wir früher oder später aus unserer perversen Situation befreit.

Im Bhakti-Yoga trainieren wir uns für das ewig freie Leben im Königreich Gottes und chanten besonders im Kali-Yuga die heiligen Namen

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Übung macht den Meister! Zum Beispiel können wir einen Opernball auch nicht mit besudelten Klamotten besuchen. Unser Befreiungswunsch erfordert entschlossenen Einsatz, sonst ist das alles nur ein unwirksames Lippenbekenntnis nach dem Motto "Ich möchte mal eben mit Engeln tanzen." Pustekuchen!!!

Abschließend erklärt uns Shri Krishna, wie wir der Gefangenschaft durch Seine Gnade entkommen können:

daivi hy esha guna-mayi
mama maya duratyaya
mam eva ye prapadyante
mayam etam taranti te

"Diese Meine göttliche Energie (maya), die aus den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur besteht, ist sehr schwer zu überwinden. Aber diejenigen, die sich Mir ergeben, können sie sehr leicht hinter sich lassen." (Bhagavad-gita 7.14)

Ihr Diener

Parivadi dasa