Es ist schon himmelschreiend, wie sehr sich die Menschen abmühen bei der Auswahl von Geschenken; schon schwierig! Dabei gibts doch alles in Hülle und Fülle in den Kaufhäusern. Der ganze Glimmer ist zwar meist aus billigem Plastik, aber immerhin kann man sich einbilden, reich zu sein, der Genießer der Welt. Jeder möge seinen eigenen Palast haben, alle möglichen Gartengeräte, Küchenmaschinen, Werkzeuge, Autozubehör etc. Dann braucht man nicht mehr zum Nachbar gehen, um mal was auszuleihen. Auch eine Bäckerei ist ja nicht mehr nötig, da man sein eigenes Brot bäckt, versteht sich mit der eigenen Brotbackmaschine. Wir haben alles selbst unter Kontrolle; Arbeitsteilung nein! Wir wollen alles selber machen; jedem sein eigenes Königreich, mit Roboter-Dienern am besten, dann braucht man sich nicht um nutzlose Zeitgenossen zu kümmern, die es nicht auf die Reihe kriegen. Landwirte waren noch vor hundert Jahren große Arbeitgeber. Wer aber möchte schon auf einem Hof als Knecht oder Magd dienen; lieber selbst der Chef sein, auch wenn es etwas stressig ist.
Wenn man jedoch in die Gesichter der Menschen sieht, so fällt einem
auf, dass sie keine besonders glücklichen Geniesser sind. Vielleicht
sind wir von unserem innersten Wesen gar nicht das Hauptzentrum
des Genusses? Vielleicht sind wir gar nicht die Zentren des Universums?
Obwohl wir uns so anstrengen, will es mit unserem Königtum gar nicht
so recht klappen. Der Nachbar kauft plötzlich ein viel eleganteres
Auto. ...
bhoktaram yajna-tapasam
sarva-loka-mahesvaram
suhridam sarva-bhutanam
jnatva mam santim ricchati
Derjenige, der sich voll über Mich bewusst ist und weiss, dass Ich der letztendliche Nutznießer aller Opfer und Entsagungen, der Höchste Herr aller Planeten und Halbgötter und der Wohltäter und wohlmeinende Freund aller Lebewesen bin, erlangt Frieden von den Qualen des materiellen Daseins.
Bhagavad-gita 5.29
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Diese zentrale Aussage Gottes in der Bhagavad-gita erleichtert denjenigen, der Vertrauen in sie gewinnt. Ein solcher Mensch muss sich nicht mehr abmühen, einen falschen Geniesser in dieser Welt zu spielen, muss nicht mehr mit dem Nachbarn hinsichtlich des Hauses und Autos konkurrieren, muss nicht mehr der auffälligste Aussteigertyp sein, muss nicht mehr die ausgefallensten Klamotten tragen, muss nicht mehr sein Image pflegen, muss nicht mehr der Welt beweisen, wie gut er (sie) drauf ist, sondern findet Frieden in seiner wesensgemäßen Stellung als Diener Gottes. Diese wesensgemäße Stellung lebt sich unvergleichlich viel leichter, wenn wir sie direkt annehmen. Wenn wir sie ablehnen, bleiben wir dennoch Diener, nämlich Diener unserer unersättlichen Wünsche und Sinne. Wir sind Diener, so oder so.
Ihr Diener
Parivadi dasa