Yoga IV: Einzelheiten II
Der Hausaltar
ie
jeder leicht feststellen kann, sind Japa und Kirtana wirkungsvoller,
wenn sie vor einem Altar durchgeführt werden. Krishna und Seine
reinen Geweihten sind so gütig, dass Sie in Form ihrer Bilder vor
uns erscheinen. Mit anderen Worten, wenn man einen Altar aufstellt,
lädt man Krishna und Seine reinen Geweihten ein, in Seinem Haus
zu verweilen. Für solch "hohe Gäste" sollte man einen schönen Aufenthaltsort
wählen: sauber, hell und ruhig. Ideale Orte für einen Hausaltar
sind zum Beispiel ein Regal, ein Kaminsims oder ein eigenes Tischchen.
Es gibt verschiedene Formen von Hausaltären. Eine erste
vollständige Form besteht aus einem Bild von Radha-Krishna (Mitte),
einem Bild von Shri Chaitanya und seinen Gefährten (rechts) und
einem Bild von Shrila Prabhupada (links).
Man
sollte versuchen den Altar regelmäßig zu reinigen und zu verehren.
Idealerweise schmückt man den Altar mit Blumen, zündet Kerzen und
Räucherstäbchen an und stellt kleine Becher mit frischem Wasser
vor die Altarbilder. Man kann vor dem Altar beten, chanten, singen
und sein Essen opfern. Wenn der Altar zum Mittelpunkt des häuslichen
Lebens wird, verwandelt sich die Wohnung in einen heiligen Ort.
All die Dinge, die man für die Einrichtung eines Hausaltars
benötigt und die einem helfen, die Atmosphäre des Hauses zu spiritualisieren
(wie z.B. Bilder und Räucherstäbchen) sind in jedem Tempel erhältlich.
Spirituelle Ernährung
ür
den Gottgeweihten ist das Kochen und Darbringen von Speisen ein
Ausdruck seiner Bhakti, d.h. seiner Liebe zu Krishna. Sogar im weltlichen
Leben ist es so, dass man für jemanden, der einem besonders nahesteht,
gerne kocht oder ihn gern zum Essen einlädt. Der Gast ist nicht
so sehr vom Essen und den einzelnen Gerichten berührt als vielmehr
von der Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wird, und von der
Mühe, die sich der Gastgeber machte. In gleicher Weise kocht der
Gottgeweihte für Krishna und lädt Ihn ein, als Erster von den Speisen
zu kosten; das ist im Bhakti- yoga von
größter Wichtigkeit, um unsere Liebe zu Krishna zu vergrößern.
Mit Seiner unbegrenzten, alldurchdringenden Kraft kann
Krishna materielle in spirituelle Energie verwandeln. Wann immer
etwas materielles mit Krishna in Kontakt kommt, wird es "spirituelisiert".
Wenn wir Krishna also Speisen opfern, werden auch sie spiritualisiert.
Solche geweihte Nahrung nennt man prasadam, was wörtlich
"die Barmherzigkeit des Herrn" bedeutet.
Das Zubereiten und Opfern der Nahrung
as
Zubereiten von prasadam beginnt bereits bei der Auswahl der
Nahrungsmittel. In der Bhagavad- gita
erklärt Krishna, dass alle Nahrungsmittel den Erscheinungsweisen
der materiellen Natur - Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit -
zugeordnet werden können. Getreide, Gemüse, Früchte, Milchprodukte
und Nüsse gehören zu den Nahrungsmitteln in der Erscheinungsweise
der Tugend, und nur sie können Krishna dargebracht werden.
Fleisch, Fisch und Eier, aber auch Knoblauch, Zwiebeln,
Essig und Pilze gehören zu den niederen Erscheinungsweisen und können
deshalb Krishna nicht geopfert werden. Auch Getränke, die Alkohol,
Koffein oder Teein enthalten, sollten vermieden werden.
Bei der Zubereitung von Speisen, die man Krishna darbringen
will, sollte man sehr auf Sauberkeit achten. Das bezieht sich auf
die Zutaten, aber auch auf die Küche und den Koch. Man muss auch
lernen zu kochen ohne zu probieren. Dies gehört zur Meditation des
Kochens, denn wir kochen nicht für uns, sondern für Krishna, und
Er soll der Erste sein, der davon kostet.
Nach dem Kochen wird die Opferung vorbereitet. Zu diesem
Zweck sollte man neues, ungebrauchtes Geschirr besorgen, das ausschließlich
für Krishna bestimmt ist. Man nimmt von jeder Speise eine kleine
Portion und füllt den Opferteller, den man dann auf den Altar vor
ein Bild Krishna stellt.
Zur eigentlichen Opferung spricht man jedes der folgenden
Gebete dreimal und klingelt mit einem Glöckchen.
nama om vishnu-padaya Krishna-preshthaya
bhu-tale
shrimate bhaktivedanta-svamin iti namine
namas te sarasvate deve gaura-vani-pracarine
nirvishesha-sunyavadi-pashcatya-desha-tarine
Ich erweise meine achtungsvollen
Ehrerbietungen His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada,
der Shri Krishna sehr lieb ist, da er bei seinen Lotosfüßen
Zuflucht gesucht hat.
Alle Ehre sei Dir, Shrila Prabhupada,
der Du der vollkommene Diener von Shrila
Bhaktisiddhanta Sarasvati Goswami bist. In Deiner Barmherzigkeit
hast Du die Botschaft Shri Chaitanyas verbreitet und die westlichen
Länder von Unpersönlichkeit und Leere befreit.
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namo maha-vadanyaya
krishna-prema-pradaya te
krishnaya krishna-chaitanya-
namne gaura-tvishe namaha
O freigiebigste Inkarnation! Du
bist Shri Krishna selbst in Seiner Gestalt als Shri Krishna
Chaitanya. Du hast die goldene Körpertönung Shrimati Radharanis
angenommen, und du verschenkst großmütig reine Liebe zu Krishna.
Ich erweise Dir meine achtungsvollen Ehrerbietung.
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namo brahmanaya-devaya
go-brahmanaya-hitaya ca
jagad-dhitaya krishnaya
govindaya namo namah
Ich erweise Shri Krishna, der Höchsten
Persönlichkeit Gottes, meine achtungsvollen Ehrerbietungen.
Er ist der Beschützer der Kühe und der Brahmanas und der wohlmeinende
Freund der ganzen Welt. Ich erweise Govinda, dem Freudenquell
aller Sinne, meine achtungsvollen Ehrerbietungen.
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Bevor man den Teller wieder wegnimmt, wartet man fünf
bis zehn Minuten. Wenn man den Teller von Altar nimmt, spricht man
den Maha- Mantra.
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Wenn man Krishnas Geschirr gespült hat, kann man mit
dem Essen beginnen.
Das Schöne am Bhakti- yoga ist,
dass Sie von jeder Stufe aus einsteigen können und individuell die
nächsten (oder ersten) Schritte auf dem Pfad Ihres spirituellen
Lebens tun können.
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