Upanishaden

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von kohle am 22. Januar 2006 16:37:


Hier ein paar Gedanken von mir zu den Mandukya Upanishaden – ohne irgendeinen Anspruch auf Richtigkeit. Einfach nur Gedanken als Anstoß für weitere Gedanken:

1. OM! – Dieses unsterbliche Wort ist das ganze sichtbare Universum. Es umfasst: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, - alles das ist OM. Und alles, was sich jenseits dieser drei Zustände der zeitlichen Welt befindet, ist ebenfalls OM.

Hierzu das Wort vom Anfang aus dem Johannes-Prolog der Bibel:
Im Anfang war das Wort, ....
Dieser Satz vom Anfang beschreibt das zeitliche, den Beginn der Vergangenheit. Das dieses Wort am Anfang war, entstand aus ihm alles, ist das Wort vom Anfang in allem des zeitlichen Universums. Es ist überall im All und jederzeit in Vergangenheit, Jetzt und Zukunft gegenwärtig. OM durchdringt jedoch auch die Grenzen der zeitlichen Welt.
..... und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort
Das Wort vom Anfang wurde von Gott aus Gott selbst geschaffen, so wie das Zeituniversum. OM hingegen bedeutet nicht nur Schöpfung und Quell sondern ebenfalls das Unaussprechliche, aus dem dies alles hervorgeht. Bezeichne ich OM = Gott, so lässt sich folgern: „ ..OM war das Wort“. Oder – Das Wort ist aus OM hervorgegangen. OM beinhaltet also „ Schöpfer = Gott und Schöpfung = Wort vom Anfang“.

2. All dieses ist ausschließlich Brahman. Das Selbst ist Brahman. Dieses Selbst besteht aus vier Vierteln.
OM = Gott ist das Selbst. D.h. OM=Gott offenbart sich als das Wort vom Anfang und als das Selbst (vom Anfang), das ursprüngliche Selbst, den ursprünglichen Menschen - den Hermaphroditen, der sich vollständig selbst ergänzen kann..

3. Das erste Viertel ist Vaisvanara[5]. Sein Feld ist der Wachzustand. Sein Bewusstsein ist nach außen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der grobstofflichen Objekte.
Die sieben Glieder werden bei Jakob Böhme („Aurora“) die sieben Quellgeister genannt. Es sind die Eigenschaften Härte, Bitterkeit, Grimmigkeit, Herbheit, Blitz, Süße und Hitze, die in ihrer verschiedenartigen Zusammensetzung jedes Leben formen und charakterisieren. So sind Härte und Herbheit die Voraussetzung für die Verdichtung des Körpers. Die Bitterkeit zerreibt die Härte und Herbheit, so dass Hitze aufsteigt. Sie entzündet die Grimmigkeit als Voraussetzung für Beweglichkeit. Die Grimmigkeit fährt als ein „harter Feuerklang“ (Jakob Böhme) durch das Leben. Allein die Qualität der Süße löscht die Grimmigkeit der anderen Qualitäten. Sie wandelt Verbrennung in Wärme, Kälte in Kühle, Härte in Kraft usw. . Zusammen sind diese Eigenschaften in der siebten Qualität, im göttlichen Licht vereint. Ihre Zusammensetzung lenkt unseren Bewusstseinszustand.
Zu den 19 Mündern, den Öffnungen der Speisen und des Klanges, kann ich nichts sagen. Die Siebenheit, in den Upanishaden als Glieder angedeutet, werden in der universellen Lehre, der SELBST-erkenntnislehre, auch als Siebenlicht und Siebengeist bezeichnet. Sie ist u.a. die spirituelle Grundlage für die Astrologie.

4. Das zweite Viertel ist Taijasa[6]. Sein Feld ist der Traumzustand. Sein Bewusstsein ist nach innen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der feinstofflichen Objekte.

Der Traumzustand ist lediglich eine andere Realität als der Wachzustand. In den weiteren Ausführungen wird gefragt: Wer ist glücklicher:
Ein König, der zwölf Stunden träumt ein Bettler zu sein, oder
Ein Bettler, der zwölf Stunden träum ein König zu sein?

5. Das drittel Viertel ist Prajna[7], d.h. wo im Tiefschlaf weder Wünsche noch irgendetwas anderes wahrgenommen wird. Im traumlosen Schlaf wird man Eins mit dem Bewusstsein, das aus Glückseligkeit besteht und von ihr genährt wird. Sein Mund ist Bewusstsein.

So wird auf die Mitte zwischen der grobstofflichen Realität und ihrer feinstofflichen Spiegelung hingewiesen. Nur der Mund in der Mitte speist die sieben Glieder mit göttlicher Reinheit. In den sieben Gliedern beweist sich diese Reinheit dann als befreiende Handlung in Realität und Feinstofflichkeit. Im ungöttlichen Leben dagegen nähren sich unsere 19 Münder des Bewusstseins aus der Matrize der feinstofflichen Sphären. Das ist unser Lebenszustand der Gefallenheit. Wir sind (nach Jakob Böhme) vom süßen Quellgeist aus dem Mund in der Mitte abgeschnitten. Unsere Grimmigkeit wird deshalb nicht gelöscht und unsere Herzen bleiben in Härte und Bitterkeit verschlossen. Da wir aus diesem Bewusstseinszustand leben und ihn äußere Objekte projizieren, erkennen wir auch Gott lediglich als einen zürnenden und strafenden Gott. Auch die Liebestaten von Christus und Buddha ändern daran nichts, wenn wir ihnen den vertrockneten Mund unseres Herzens nicht öffnen (können).
6. Dieses ist der Herr von Allem, allwissend, der innewohnende Kontrolleur, die Quelle von allem. Dieses ist der Anfang und das Ende allen Seins.
7. Dieses ist bekannt als das vierte Viertel: weder nach innen noch nach außen gerichtetes Bewusstsein, noch beides zusammen, noch eine undifferenzierte Masse des Bewusstsein, weder wissend noch unwissend, unsichtbar, unbeschreiblich, nicht greifbar, frei von Charakter, unvorstell­bar, undefinierbar, sein seelisches Wesen ist das Bewusstsein des eigenen Selbst, es ist das zur „Ruhe gekommen sein“ aller verwandten Existenzen, absolut still, friedvoll, glückselig, es ist zeitloser Atman, das Selbst; dieses ist zu verwirklichen.
8. Dieser identische Atman oder das Selbst ist im Reich des Klangs die Silbe OM, wobei die zuvor beschriebenen vier Viertel mit den Komponenten der Silbe identisch sind, und die Komponenten dieser Silbe mit den vier Vierteln des Selbst identisch sind. Die Komponenten der Silbe sind A, U, M.

Es wurden also die 4 Viertel des Selbstes, vier Bewusstseinszustände beschrieben, die zu verwirklichen sind, das ist SELBSTVERWIRKLICHUNG. Es wird von 3 Komponenten dieser Verwirklichung, dieser Handlung geschrieben – A U M. Die 4 Bewusstseinszustände und die 3 Komponenten der Verwirklichung stellen wiederum die 7 Glieder oder Quellgeister der göttlichen Offenbarung dar. Diese Offenbarung ändert sich ständig in Raum und Zeit. Somit unterliegen auch die 4 Bewusstseinszustände und ihre drei Ausdrucksmöglichkeiten einer kosmischen Änderung. Dies wird u.a. durch zodiakalen Einstrahlungen der kosmischen Brennpunkte / Gestirne (Wassermannzeitalter, astrologische Zyklen usw.) bewirkt. Somit unterliegen die 7 Glieder des Selbstes einer ständigen Umwälzung aus dem göttlichen Plan des OM. Daraus ergibt sich eine ständige Zerbrechung und Neubeginn in unserer Weltordnung. Eine materielle Evolution stößt immer an ihre Grenzen und wird wieder zerbrochen. Eine Beständigkeit ist nur im Mitbewegen/mitleben der 7 Glieder des göttlichen Selbstes, des Atman möglich. Nur dann bewegen wir uns mit dem OM und nicht entgegengesetzt.
Im Allgemeinen Dialog zwischen Hermes Trismegistos und Asklepius dem Heiler wird sinngemäß gesagt, dass alles was sich bewegt, dem Raum, in dem es sich bewegt, entgegengesetzt ist. Entweder von der Art oder von der Bewegung her. D.h. Festes bewegt sich in Flüssigem und das Erschaffene im Unerschaffenenen. Das Erschaffene ist das Universum und das Unerschaffene ist OM, da es ewig ist. Damit der Mensch sich wieder im göttlichen =OM bewegt, muss er sich im Strom göttlicher Harmonie mitbewegen. Deshalb wird auch davon gesprochen, dass die Chakren sich anders herum drehen, wenn der Mensch zurück zu Gott findet.

9. Vaisvanara, dessen Feld der Wachzustand ist, bildet die erste Tonsilbe: A, denn es umfasst alle anderen. Wer dieses weiß, umhüllt alle wünschenswerten Objekte; er wird der Erste.

Dieses ist das Mitbewegen des Handlungslebens mit der göttlichen Sphäre des OM.

10. Taijasa, dessen Feld der Traumzustand ist, bildet die zweite Tonsilbe: U, weil er von außergewöhnlicher Qualität ist, denn er beinhaltet die Qualitäten der anderen beiden. Wer es weiß, erhebt seinen Fluss des Wissens und wird ebenbürtig. In dieser Familie gibt es niemanden, der Brahman nicht kennt. <7b>

Es ist das Mitbewegen mit der Intuition aus dem OM.

11. Prajna, dessen Feld der Tiefschlaf ist, bildet die dritte Tonsilbe: M, weil er das Maß, in das sich alles einpasst. Wer es weiß, kann alles ermessen und wird zur Heimstatt aller.

Es ist die eigene Übergabe an Gott, an OM, verbunden mit den Brüdern und Schwestern des Mitleids. Gottes Wille ist eigener Wille.

12. Der Vierte ist ohne Klang: unsäglich, ein zur Ruhekommen für alle relativen Offenbarungen, voller Glückseligkeit, friedvoll, unteilbar. Darum ist OM der wirkliche Atman. Wer es weiß, bringt sein Selbst in das absolute Selbst ein.

Es ist nicht beschreibbar jedoch für jeden Menschen mit innerster Sehnsucht irgendwann erfahrbar.

OM! Santih, Santih, Santih
OM! Friede, Friede, Friede.

meint
kohle




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