Warum???

Warum gibt es so viel Leid auf der Welt?

Thema 31/2025

yah shastra-vidhim utsrijya
vartate kama-karatah
na sa siddhim avapnoti
na sukham na param gatim

"Wer die Anweisungen der Schriften missachtet und nach seinen eigenen Launen handelt, erreicht weder Vollkommenheit noch Glück, noch das höchste Ziel." (Bhagavad-gita 16.23)

Aus den Erläuterungen von HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada zu diesem Text aus der Bhagavad-gita:

" ... Von einem Menschen wird erwartet, dass er bei klarem Verstand ist und den Regulierungen folgt, die vorgeschrieben sind, um sich auf die höchste Stufe des Lebens zu erheben. Aber wenn er ihnen nicht folgt, erniedrigt er sich. Und selbst wenn er diesen Regeln und Regulierungen und den Moralprinzipien folgt, aber letztlich nicht zur Stufe kommt, wo er den Höchsten Herrn versteht, erweist sich all sein Wissen als wertlos. Und selbst wenn er akzeptiert, dass es einen Gott gibt, sich aber nicht in Seinem Dienst beschäftigt, bleiben seine Bemühungen immer noch wertlos. ... Das menschliche Leben ist ganz besonders dafür bestimmt, dass man sein Dasein läutert, und wer den Regeln und Regulierungen nicht folgt, kann weder geläutert werden noch die Ebene wahren Glücks erreichen."

Heute Morgen, am Dienstag, 05. August 2025, möchten wir aus gegebenem Anlass einfache Überlegungen zum Weltgeschehen einbringen, die idR von den sog. Spiritualisten mehr oder weniger in den Wind geschlagen werden, weil wir ja nun schon viel zu fortgeschritten sind, um uns mit "Sünde" und Reaktionen auf Sündhaftigkeit befassen zu wollen. Aber nichtsdestotrotz ist es sehr wichtig, die grundlegenden Prinzipien religiösen Lebens zu kennen und einzuhalten. So heißt es beispielsweise in der Bibel Du sollst nicht töten, und doch werden insbesondere in den Schlachthöfen täglich unzählige unschuldige Tiere gequält und getötet, gerade auch im christlich geprägten Abendland. Dies ist so eklatant und eindeutig barbarisch, dass es - wie man so sagt - zum Himmel schreit.

Immer wieder fragen die Menschen, warum es Unheil wie Kriege, Massensterben sowie körperliche Leiden aller Art gibt. Wieso läßt der liebe Gott dies alles zu??? Die Vaishnavas erwidern diese Fragen mit folgender Gegenfrage:

Wieso lassen es zivilisierte Menschen zu, dass täglich Millionen von Tieren in der Massentierhaltung dahinvegetieren und dann abgeschlachtet und verzehrt werden. Eigentlich muss sich jeder Mensch mit Herz und Verstand fragen, ob das gutgehen kann. Das kosmische Gesetz des Karma sorgt immer für Ausgleich, wenn Menschen anderen Lebewesen unnötig Leid zufügen. Diese Gewalt fällt auf die Verantwortlichen im Laufe der Zeit zurück, so dass es zu entsprechend unschönen Szenen auf Schlachtfeldern oder auch im persönlichen Lebenslauf zu beklagen gibt, in Form von Krankheiten aller Art oder unerwarteten Todesfällen.

Der ISKCON-Gründer HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada brachte es in einem Gespräch mit dem Benediktiner-Mönch Pater Emmanuel im Juni 1974 wie folgt auf den Punkt:

"Ich denke, die christlichen Priester sollten mit der Bewegung für Krishna-Bewusstsein zusammenarbeiten. Sie sollten den Namen Christus oder Christos chanten und das Tiereschlachten nicht länger dulden. Das wäre im Einklang mit den Lehren der Bibel. Es ist nicht meine Philosophie. Bitte handeln Sie auf diese Weise, und Sie werden sehen, wie sich die Lage in der Welt verändert!"

Man findet dieses Zitat in dem Buch Die Schönheit des Selbst *** auf Seite 148.

Im Jahr 1965 kamen diese Lehren in großem Umfang in die westlichen "christlichen" Länder, und es gab auch viel Zuspruch seitens verschiedener Bevölkerungsschichten, insbes. der sog. Hippie-Szene oder auch z. B. dem Vegetarierbund und anderer alternativer Lebenskünstler. Jedoch ist zu beklagen, dass die Massen der Menschen einfach träge und gleichgültig dahinvegetieren. Alle gut gemeinten Lehren perlen von den eingefahrenen Gewohnheits"menschen" ab, wie die Wassertropfen von einer Teflon-Pfanne. Der Gewohnheitsmensch des Kali-Yuga ist idR zu träge, einfache Gewohnheiten aufzugeben bzw. die Ernährung auf vegetarische Gerichte zu beschränken, obwohl sogar in Apotheken-Zeitschriften die Vorteile der vegetarischen Ernährung lang und breit dargelegt werden.

Niemand kann heutzutage mehr behaupten, er (sie) habe nicht gewusst oder gehört, welche fatalen Folgen der Betrieb von Schlachthäusern hat. Die meisten Schmuse-Esoteriker verzichten bewusst auf eindeutige und entsprechende Hinweise, um nicht als langweilig, altmodisch bzw. wenig faszinierend dazustehen. Gerade diese Wischi-waschi-Haltung führt dazu, dass sich Trägheit und Gleichgültigkeit verbreiten. Die ISKCON bleibt sich jedoch treu und predigt unermüdlich die Grundprinzipien wahrer Religion. Im Zusammenhang mit unserem heutigen Thema geht es um den wichtigsten Aspekt wahrer Religion, nämlich den Grundsatz der BARMHERZIGKEIT. Und die Missionare der ISKCON sind sich eben gerade nicht zu schade, um täglich für das Tierwohl einzutreten.

Leisten Sie bitte spätestens ab heute Ihren Beitrag zur Verhinderung des dritten Weltkrieges, indem Sie auf Produkte aus dem Schlachthof verzichten.

Ja, es klingt für viele Menschen, besonders für diejenigen, die sich für "spirituell" fortgeschritten halten, sehr langweilig nach dem Motto

"Das ist ein alter Hut" oder "Geh mir nicht auf die Nerven" oder "Das Karma-Gesetz gilt doch schon lange nicht mehr" und ähnliche Ausreden!!!

Genießen Sie Prasadam ** und chanten Sie

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Ihr Diener

Parivadi dasa

*** Überarbeitete Neuauflage 2007, ISBN 978-91-7149-502-0

** Prasadam ist die Barmherzigkeit in Form von Nahrung, die der Mensch dem Höchsten Herrn als Opfer darbringt.