Stimmen zur ISKCON
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Internationale Bewegung für Krishna- Bewusstsein (ISKCON) wurde
1966 in New York gegründet und ist als Zweig der bengalischen Krishna-Verehrung
zu sehen, die um 1500 einen Aufschwung bekam. Sri Caitanya lehrte
damals eine von allen rituellen Schranken freie, liebende Verehrung
(Bhakti) des Persönlichen Gottes Krishna... Diese theistische Anschauung,
die auch die Notwendigkeit der göttlichen Gnade beinhaltet, steht
dem Christentum von allen indischen Lehren am nächsten.
Dr. Joachim Finger, Pfarrer und
Religionstheologe, Schaffhausen, in: "Jesus außerhalb der Kirche",
(Zürich 1989)
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Internationale Bewegung für Krishna- Bewusstsein ist keine für den
Westen zurechtgemachte, von einer einzelnen Person ins Leben gerufene,
neue Religion oder Sekte; im Gegenteil, sie ist eine alte religiöse
Tradition, die fest in der orthodoxen hinduistischen Überlieferung
verwurzelt ist. Die strenge Befolgung der vedischen Schriften (sruti)
und der heiligen Überlieferung (smriti) spricht für die Authentizität
dieser Bewegung. Außerdem wird sie von den Gebildeten der Hindu-
Gesellschaft in Indien (Sistasamaja) voll anerkannt.
Dr. Tilak R. Chopra, Indologisches Seminar, Universität
Bonn
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bin sehr glücklich zu sehen, dass nicht nur Mitglieder der indischen
Gemeinde, sondern Menschen aus allen Ländern der Welt den Tempel
Krishnas besuchen, um die Lehren der Bhagavad-gita kennenzulernen,
zu genießen und in sich aufzunehmen. Krishnas Lehren sind nicht
sektiererisch, sondern alldurchdringend. Sie stehen mit keiner Religion
im Widerspruch.
Seine Exzellenz Ashok S.Chib, Indischer Botschafter
in Bern, 1986-1989
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Anbetracht der heutigen Vielfalt von Sekten mit mystischem Anstrich
und Tausenden von pseudo- spirituellen Bewegungen empfinde ich große
Hochachtung für die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein,
die dem Westen die tiefsten Wahrheiten der indischen Spiritualität
sowie die ursprüngliche Kultur dieser Spiritualität überbringt.
Prof. Alfonso di Nola, Abteilung für Religionsgeschichte,
Universität Neapel, Italien
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Swami Bhaktivedanta dem Westen bringt, ist die heilsame Mahnung,
dass sich unsere leidenschaftliche und einseitige Kultur in einer
Krise befindet, die zu ihrer Selbstzerstörung führen könnte, da
ihr die innere Tiefe eines echten metaphysischen Bewusstseins fehlt.
Ohne diese Tiefe sind unsere moralischen und politischen Proteste
nur leere Worte.
Thomas Merton, katholischer Theologe und Autor, New
York
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fehlen die Worte, um das Ausmaß der Gelehrtheit und Hingabe zu beschreiben,
das in Shrila Prabhupadas umfangreichem Werk zu finden ist. Unsere
zukünftigen Generationen werden dank den Verdiensten Shrila Prabhupadas
zweifelsohne eine bessere Welt vorfinden, denn er setzt sich für
eine internationale Brüderschaft und eine spirituelle Zusammenfindung
aller Menschen ein.
Dr. Vishvanath Shukla, Professor für Hindi, Universität
Aligarh, Indien
iner
der imposantesten Tempel in Vrindavan (Indien) ist derjenige, der
von der ISKCON errichtet wurde. Es ist leicht ersichtlich, dass
die Einheimischen diesen Tempel lieben und wertschätzen, denn sie
kommen in Scharen zu dessen Gottesdiensten... So ist die Lehre,
die an diesem Ort ihren Ursprung hat und von einem einzigen mutigen
Mann, Shrila Prabhupada, in den Westen gebracht wurde, nun dankbar
zu ihrem Heimatort zurückgekehrt.
Prof. Dr. Harvey Cox, evangelischer Theologe und Autor,
Harvard Universität, Boston, USA
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jemanden, der Indien kennt, und vor allem für jemanden, der wie
ich in Indien geboren wurde, ist das Erscheinungsbild der Hare-
Krishna- Mitglieder nichts Außergewöhnliches. Ich wurde in die Krishna-
Religion hineingeboren, und sie ist meine Religion geblieben. Auch
der große Caitanya, der die spirituelle Kultur des mittelalterlichen
Indiens prägte, ist mir von Kindheit an ein Begriff. Jetzt, wo ich
im Westen lebe und einen verantwortungsvollen Beruf und eine Familie
habe, beziehe ich aus der spirituellen Kultur meines Heimatlandes
viel Kraft und Energie. Deshalb bin ich froh, dass es die Hare-
Krishna- Tempel gibt. Diese Orte sind spirituelle Oasen, wo wir
die Lehren und Zeremonien unserer indischen Tradition in ihrer authentischen
Form vorfinden. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir Inder einmal
offen diese Tatsache verkünden, denn es schmerzt uns immer, wenn
wir hören müssen, dass diese jahrtausendealte Tradition als Sekte
oder Kult bezeichnet wird. Das Christentum wird in Indien ja auch
nicht so bezeichnet; Toleranz ist im Hinduismus eines der obersten
Gebote. Im Fall der Krishna- Religion ist es wahrscheinlich nur
eine Frage der Zeit, bis die Missverständnisse und Verwechselungen
überwunden sind und der wahre Wert dieser Tradition erkannt wird.
Arun K. Thakur, Präsident der Indian Association Zürich,
1988-1991
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ISKCON ist weder destruktiv noch gefährlich. Sie ist auch keine
Sekte, schon gar nicht eine neuere. Sie geht in einer langen Traditionskette
aus dem Hinduismus der Vishnu-Verehrer hervor, die den größeren
Teil der Hindus bilden. Sie wurde in ihrer Spiritualität entscheidend
geprägt durch den indischen Heiligen und Reformer Chaitanya (16. Jhd.).
Ich habe in den Jahren meiner Lehrtätigkeit als evangelischer Theologe
und Religionswissenschaftler an der Universität Dortmund Vertreter
von ISKCON oft in meine Seminare einbezogen und empfand ihre Mitarbeit
als positiv und für ein Verstehen indischer Kultur und Tradition
gegenüber einer sonst mehr westlich eingestellten Deutung der Hindu-
Religion ausgesprochen förderlich. Aus ihrem Schrifttum, insbesondere
aus den Übersetzungen von Shrila Prabhupada, habe ich auch wissenschaftlich
großen Nutzen gezogen. Die ISKCON beruht auf einer streng moralischen
Lebensführung, wie es der Bhagavad-gita, die sie am meisten verehren,
entspricht.
Paul Schwarzenau, Prof. em. für Ev. Theologie an der
Universität Dortmund
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