Vegetarismus
Was ist die natürliche Nahrung des Menschen?
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häufige Frage lautet: Aber ist der Mensch denn nicht von Natur aus
ein Fleischesser oder zumindest ein Allesesser? Auch diese Frage
gründet in einem Missverständnis.
Obwohl der Mensch zwar vieles essen kann (also biologisch
gesehen imstande ist, sich sowohl von Tierfleisch als auch von Pflanzen
zu ernähren), heißt das noch lange nicht, dass deshalb alles für
ihn gesund ist. Im Gegenteil, Körperbau und Veranlagung zeigen,
dass die fleischlose Ernährung für den Menschen viel natürlicher
und ratsamer ist.
Der Mensch ist also von Natur aus ein Pflanzenesser.
Dies zeigt sich auch daran, dass er das getötete Tier nicht roh
essen kann, sondern es durch Abhängen, Kochen, Würzen und Braten
zubereiten muss, bevor er überhaupt nur daran denken kann, es zu
verzehren. Und er isst nur das Faserfleisch (Muskeln). Blut, Mark,
Knochen und Innereien, die mineralstoff- und proteinreichsten Teile
der Tierleiche, die von den natürlichen Fleischfressern mitverzehrt
werden, verschmäht der Mensch. Kein von Natur aus zum Fleischessen
bestimmtes Wesen tut das.
Auch die Tiere, die der menschlichen Lebensform am nächsten
stehen, nämlich die Menschenaffen, sind bereits Vegetarier.
Fleischessen und körperliche Energie
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offensichtlicher wird die Tatsache, dass die bereits besprochenen
Zivilisationskrankheiten durch das Fleischessen verursacht werden,
wenn wir Völker aus anderen Kulturkreisen betrachten, die kein oder
nur sehr selten Fleisch essen. In letzter Zeit haben Wissenschaftler
begonnen, solche Völker systematisch zu untersuchen, und die Ergebnisse
sind eindeutig. Berühmt gewordene Beispiele sind ein Hirtenvolk
in den Bergen von Ecuador und der Hunza- Stamm
in Nordwest- Indien sowie verschiedene
Völker Süd- Indiens, bei denen Krebs und
Herzkrankheiten praktisch nicht vorkommen. Obwohl es unter ihnen
auffallend viele Menschen gibt, die über 80 Jahre, einige sogar
über 110 Jahre alt werden.
Dagegen ist bei Volksstämmen, die praktisch nur von
Fleisch und Fisch leben, auffallend, dass sie sehr schnell altern.
Bei den Eskimos und Kirgisen z.B. beträgt das statistische Durchschnittsalter
nicht einmal 30 Jahre, und nur selten wird bei ihnen jemand älter
als 40!
Nicht nur in bezug auf Lebenserwartung, sondern auch
in bezug auf köperliches Leistungsvermögen schneiden in Vergleichstudien
die Vegetarier besser ab. Bei körperlicher Anstrengung beweisen
sie eine viel größere Ausdauer als Fleischesser, und sie benötigen
eine viel kürzere Erholungsphase, da vegetarische Nahrung natürlich
aufbauend wirkt, wohingegen Fleisch nur einen kurzen Energieschub
gibt (ähnlich wie Kaffee), aber dann den Körper mit all den beschriebenen
Nachteilen belastet. Auch das Tierreich bestätigt diese Beobachtung.
Man soll einmal versuchen, die Arbeit eines Ochsen, Kamels oder
Pferdes einem Löwen, Tiger oder Hund aufzubürden. Außerdem zählen
zu den größten und stärksten Tieren der Welt reine Pflanzenfresser,
wie etwa der Elefant, das Nashorn und der Gorilla.
Aus all dem Gesagten geht deutlich hervor, dass die Menschen
problemlos ohne Fleisch, Fisch und Eier leben können; es gibt keinen
Grund, warum sie diese Dinge essen müssten, aber viele Gründe, warum
sie darauf verzichten sollten.
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