Vegetarismus
Gewalt gegen Tiere
ass
man allein schon der Gesundheit zuliebe kein Fleisch essen sollte,
wird noch klarer, wenn wir untersuchen, unter welchen Bedingung
das Fleisch heute "produziert" wird, das heißt, was die Tiere und
das Fleisch durchmachen, bevor die schön verpackt in der Einkaufstasche
des nichtsahnenden Konsumenten landen.
Gepanschtes Fleisch
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Zeitschrift Natur veröffentlichte in ihrer Ausgabe 2/87 einen
Artikel mit dem Titel "Tierische Geschäfte", in dem auf mutige Weise
Zusammenhänge zwischen profitgierigen Pharma-
Firmen, skrupellosen Tiermästern und Schlachthöfen aufgedeckt
wurden. Die Problematik der modernen Tierhaltung fasst dieser Artikel
wie folgt zusammen:
"Der Handelskrieg wird über den Preis geführt. Das scheint
zunächst im Sinne der Verbraucher zu sein. Doch das Bestehen in
diesem Preiskrieg ist nur bei massenhafter Serienproduktion möglich.
Keine der Handelsketten kauft 50 Hähnchen beim Bauern ein - sie
brauchen 50.000 pro Lieferung. Die "Produktion von tierischem Protein"
in den Massentierhaltungen hat sich darauf eingestellt. Was der
Verbraucher nun zwischen die Zähne bekommt, ist gewürzt mit Wachstumsförderern,
Hormonen, Antibiotika und Beruhigungsmitteln. Im besten Falle erhält
er billiges, nährstoffarmes, aufgeblasenes Fleisch - im schlimmsten
Falle ist es vergiftet... Was in den Massentierhaltungen und Schlachthöfen
geschieht, wird mühelos verdrängt."
Und was verdrängt wird, ist haarsträubend. Wenn peinlicherweise
einmal ein Skandal bekannt wird, ist die Öffentlichkeit zutiefst
schockiert. So schrieb z.B. das Magazin Der Spiegel (33/88)
in seiner Titelgeschichte "Die Schweinerei mit dem Fleisch":
"Die bundesdeutsche Landwirtschaft erlebt den größten
Hormon- Skandal ihrer Geschichte. Illegale
Händlerringe und gewissenlose Veterinäre verdienen an der Tiermast
als "Mafia im Fleischgeschäft" - Unters Fell gespritzt und in den
Futtertrog gekippt wird nahezu alles, was die Pharma-
Industrie so produziert, um Rind, Schwein oder Huhn bis hin
zur Schlachtbank auf den Beinen zu halten. Wenn Schweine, damit
es sich lohnt, innerhalb von 180 Tagen zu Zwei-
Zentner- Fleischbergen hochgepäppelt
werden, wächst das Knochengerüst nicht schnell genug mit, die Tiere
brechen unter den eigenen Gewicht zusammen."
Immer mehr Veröffentlichungen weisen darauf hin, wie
Fleisch auf verschiedenste Weise chemisch manipuliert wird. Erstens
einmal muss es konserviert werden, damit keine üblen Gerüche dem
Käufer des tage- und wochenalten Fleisches den Appetit verderben,
und zweitens muss das grau- grünliche Fleisch
rot gefärbt werden, da es sonst kaum verkaufbar wäre.
Tödliche Brutalität
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werden heute nicht mehr als Lebewesen behandelt, sondern als Fleischmaschinen.
Das Leben eines gefangengehaltenen Schlachtieres ist von Anfang
bis Ende schöpfungswidrig - angefangen mit der konzentrationslagergleichen
Aufzucht, der Kastration und den Hormonbehandlungen, über die Verfütterung
künstlicher Nahrung zu Mästungszwecken bis hin zu den langen, schmerzvollen
Transporten in extremer Angst und schließlich dem grausamen Ende
im Schlachthof.
Tierschlachtungen sind alles andere als "human". In Wahrheit
machen die Schlachthäuser Höllenvisionen Konkurrenz. Schreiende
Tiere werden durch Hammerschläge, Elektroschocks oder Bolzenschusswaffen
betäubt. Mit einem Haken werden sie an den Hinterbeinen in die Luft
gezogen und auf vollautomatischen Fließbandanlagen durch Fabriken
des Todes befördert. Die Kehle wird ihnen bei lebendigem Leibe aufgeschnitten
und ihr Fleisch schon verarbeitet, während sie noch zu Tode bluten.
Diese Methode spart Zeit und erhöht die Gewinne.
Genau wie für den Menschen ist auch für das Tier ermordet
zu werden eine Erfahrung von Schrecken und Panik, was im Körper
schlagartig einen drastischen biochemischen Wandel auslöst, wodurch
der ganze Kadaver mit Angsthormonen vergiftet wird. Der international
engagierte Schweizer Tierschützer und Ökologe Franz Weber erklärte
in einer Radiosendung: "Nehmen wir das Beispiel von Hamburg, wo
Menschen Vergiftungen erlitten, als sie Thun aus der Büchse aßen.
Warum? Der Thunfisch wurde lebendig (!) zersägt, und die gefangenen
Fische hatten eine solch unglaubliche Angst, dass sie ein Gift ausschieden,
das in das Fleisch einging. Das war schon den alten Römern bekannt.
Um ein bestimmtes Gift zu bekommen, haben sie Sklaven zu Tode gefoltert,
und mit dem Speichel dieser Toten konnte man andere vergiften. Die
Todesangst geht also ins Gewebe ein und wird vom Menschen mitgegessen."
Auf diese Weise werden jährlich weltweit über 2 Milliarden
Stalltiere und über 20 Milliarden Stück Geflügel getötet. Die Zahl
der jährlich getöteten Fische geht in die Billionen. (In diesen
Zahlen sind die vielen Millionen Opfer der Tierversuche und der
Pelzindustrie nicht mitgerechnet.)
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