Re: Größte Gefahr
Geschrieben von Parivadi das am 23. November 2006 21:27:58:
Als Antwort auf: Re: Größte Gefahr geschrieben von ralf am 23. November 2006 14:25:
Lieber Ralf,
lies doch bitte nochmal den Vers einfach so, wie er da steht:
"Bei dieser Bemühung gibt es weder Verlust noch Minderung, und schon ein wenig Fortschritt auf diesem Pfad kann einen vor der größten Gefahr bewahren."
Es geht hier jetzt nicht spezifisch um eine bestimmte Tätigkeit. Vielmehr ist das zweite Kapitel der Bhagavad-gita ein Überblick über das gesamte Thema der Selbstverwirklichung. Daher trägt das Kapitel die Überschrift "Zusammenfassung des Inhaltes der Gita." Shri Krishna sagt hier zu Arjuna im allgemeinen, dass der Fortschritt in einer autorisierten Yoga-Richtung einen von der größten Gefahr rettet. Shrila Prabhupada erklärt im Kommentar, was unter dieser Gefahr zu verstehen ist:
"... Zumindest ist es sicher, dass man im nächsten Leben die Möglichkeit hat, wieder als Mensch geboren zu werden, entweder in der Familie eines hoch gebildeten brahmana oder in einer reichen aristokratischen Familie, was einem eine weitere Gelegenheit zur Erhebung bietet. ..."
Die Gefahr ist also, dass man in Formen unterhalb der menschlichen zurück fällt, wenn man sich im Leben nicht um Fortschritt auf dem Pfad zurück zu Gott kümmert. Das ist gemeint.
Der Vers warnt die Menschen, die einfach in den Tag hinein leben, ohne sich wirklich auf ein höheres Ziel zu fixieren. Die Zukunft solcher Menschen ist völlig ungewiss. Wer in einem Boot sich einfach niederlegt und es treiben lässt, der kann nicht darauf hoffen, dass es ein gutes Ziel erreicht.
Obwohl die Menschen täglich mit Geburt, Alter, Krankheit und Tod konfrontiert sind, fragen sie nur selten, wie man diesen Kreislauf durchbrechen kann. Sie gleichen verurteilten Verbrechern, die vor der Exekution noch gut genießen möchten (Henkersmahlzeit). Wir sind alle zum Tod verurteilt! Daher sollten wir uns existenzielle Fragen stellen; das wäre logisch und normal. Es ist Irrsinn, wenn man nicht alle Möglichkeiten ausschöpft, um diesem Zustand zu entkommen.
Shri Krishna ist so gütig, dass Er uns mit den Lehren der Bhagavad-gita klare Orientierungshilfen gibt, wer wir sind, wohin wir gehen, wie wir unsere Lebensqualität verbessern können, wie wir auf ein ewiges glückseliges Leben zumindest zusteuern können. Wer diese Worte in den Wind schlägt, befindet sich tatsächlich in größter Gefahr! Mit der materiellen Natur lässt sich schlecht Spass treiben! Auf Schritt und Tritt lauern Gefahren; man denke nur an den Straßenverkehr, wenn man in solchen Blechbüchsen drin sitzt: Russisches Roulette!
Euer Diener
Parivadi das
>ich erlaube mir eine antwort auf diese frage zu geben.
>hier geht es um die entscheidung als krieger zu kämpfen. den mut und den geist zu bewahren um einen weg zu gehen, welcher in diesen moment noch als ein weg in das ungewisse empfunden wird. durch die ausbildung als krieger hat arjuna die methode des kämpfens erlernt. krishna verdeutlicht arjuna dies und bringt seine berufung als krieger zum vorschein.
>somit zeigt arjuna, daß die tätigkeit als krieger erhalten werden muß. alle krieger erhalten hierdurch ihre stellung als krieger.
>es geht um die kriegergemsinschaft. ein krieger, der nicht kämpft würde die kriegergemeinschaft schwächen. die größte gefahr für arjuna wäre nicht zu kämpfen. er würde alles verlieren, die ehre, die geimeinschaft als krieger.
>hier tritt ein sehr komplexer zustand ein. arjuna muß sich im bewußtsein krishnas entscheiden. so wie er sich entscheidet, so werden die zukünftigen wege sein. diese entscheidung bringt arjuna aus seiner dualität. kämpft arjuna, so wird er in der schlacht (lebend oder tod am ende) erfolgreich sein. kämpft arjuna nicht, würde er fallen und doch weiterhin in krishnas bewußtsein verweilen, nur nicht mehr als krieger. es würde ihn eine andere aufgabe zugeteilt werden. würde er diese aufgabe nicht annehmen, so wäre es eine große gefahr die glückseeligkeit krishnas zu verlieren.
>daher würden kleine schritte in der neuen aufgabe, kleine schritte in krishnas bewußtsein sein.