Die Lehre


Shri Krishna
Shri KrishnaSein Name bedeutet "der Allanziehende". Ein anderer Name ist Rama, "die Quelle aller Freude". Er ist Brahman, strahlend wie das Licht der Sonne, Er ist Paramatma, die Überseele, und Er ist Bhagavan, die Höchste Persönlichkeit Gottes.

Shri Chaitanya
Shri Chaitanya MahaprabhuWie in den vedischen Schriften angekündigt, erschien Krishna als Shri Chaitanya Mahaprabhu, um den Menschen einen Weg zu weisen, wie sie Ihm dienen und sich so wieder mit Ihm verbinden können: durch das Chanten Seiner heiligen Namen.

Vielfalt in der Einheit
Shri KalkiShri Krishnas Erweiterungen sind so vielgestaltig und zahlreich wie die Wellen des Ozeans. Wir beschreiben hier die wichtigsten Avatare in aller Kürze, um Ihnen einen möglichst prägnanten Überblick zu verschaffen!  

Vaishnava-Acharyas
Die großen vorbildlichen Lehrer (Acharyas) der Hare-Krishna-Tradition werden hier vorgestellt.

Verehrung
Gebete, Lieder, Hymnen und andere Einblicke in den Gottesdienst.

Pilgerorte
Beschreibung wichtiger Pilgerorte der Vaishnavas.

Literatur
Ein Überblick über die wichtigsten schriftlichen Grundlagen der Hare-Krishna-Bewegung.

Glossar
Für das bessere Verständnis der in den vedischen Schriften gebräuchlichen Sanskrit- Begriffe haben wir hier ein Glossar mit Übersetzungen und Erklärungen zusammengestellt.
 

Theologische Einblicke | Yoga | Bhakti-Yoga-Fernkurs


Bhakti-Yoga-Fernkurs

2. Arten von Wissensaneignung und Mängel der bedingten Lebewesen


hrila Prabhupada erklärt in der Einleitung zur Shri Isopanishad, dass es grundlegend drei Wissensquellen gibt:

  1. pratyaksha - direkter Sinneseindruck
  2. anumana - gedankliche Spekulation
  3. sabda - transzendentaler Klang

zu 1.: Viele Menschen sagen, sie glaubten nur das, was sie sehen. Sie halten somit den direkten Sinneseindruck für die einzig verlässliche Methode, sich Wissen anzueignen. Obwohl die direkte Sinneswahrnehmung unverzichtbar für unser Leben ist, hat sie doch ihre klaren Grenzen. Selbst mit Hilfe der modernsten Technik ist es zum Beispiel bis heute nicht möglich, sich ein eindeutiges Bild über die Struktur des Universums oder der Materie zu verschaffen. Fachleute benutzen in dieser Situation Redewendungen wie "wir gehen davon aus" oder "es könnte sein". Die Wahrnehmungen reichen nicht aus, klare Antworten auf die Grundfragen des Lebens und des Universums zu geben.

zu 2.: Eine wichtige Form, Wissen zu gewinnen, besteht darin, Schlussfolgerungen aus bestimmten Wahrnehmungen zu ziehen. Beispielsweise schlussfolgern Archäologen die Entstehung der verschiedenen Lebensarten aus Knochenfunden. Allerdings werden die Theorien ständig verändert, da immer wieder Funde auftauchen, die nicht in das gültige Weltbild passen. Es ist auch gängige Praxis, Funde zu unterdrücken, die der vorherrschenden Weltanschauung widersprechen. In diesem Zusammenhang darf auf das Buch "Verbotene Archäologie" von Michael Cremo und Richard L. Thompson verwiesen werden. Schlussfolgerungen erweisen sich nicht selten als falsch, aber dennoch sind sie im praktischen Leben oftmals nützlich.

zu 3.: Transzendentaler Klang geht direkt von der höchsten Wissensquelle, Gott, aus ("Am Anfang war das Wort"). Solche Informationen nennt man offenbartes Wissen. Es gibt verschiedene Linien, wie uns dieses Wissen erreicht. In der vedischen Tradition gibt ein Emfänger des Wissens dieses an seine Schüler weiter. Wenn sich die Schüler als Meister qualifizieren, können sie ihrerseits das Wissen wieder an ihre Schüler weiterreichen und so weiter. Auf diese Weise kommt das göttliche Wissen über sogenannte Schülernachfolgen - in Sanskrit sampradayas - zu uns. Natürlich können sich auf diesem Weg Fehler einschleichen. Das offenbarte Wissen selbst enthält daher Regeln, wie das Wissen auf autorisierte Weise weitergegeben werden soll, nämlich vom qualifizierten Empfänger (spiritueller Meister oder guru) zum qualifizierten Schüler. Sowohl der Meister als auch der Schüler müssen Eigenschaften aufweisen, die eine Verfälschung des Wissens unwahrscheinlich machen, z.B. müssen sie den Grundsatz der Wahrhaftigkeit beachten. Es lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass solche Schülernachfolgen dennoch einmal versagen. Wenn keine intakten Schülernachfolgen mehr auf der Welt vorhanden sind, dann greift Gott persönlich ein und offenbart wieder das wirkliche Wissen, das ernsthaft Suchende benötigen.

Dies geschah zum Beispiel vor rund 5000 Jahren auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, als Shri Krishna direkt Seinen Freund und Schüler Arjuna in transzendentalem Wissen unterwies. Wir kennen diese Unterweisungen glücklicherweise als die Bhagavad-gita.

Wir können die Bhagavad-gita nun dank der Schülernachfolge und vor allem dank der Aktivitäten von His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada selbst auf ihren Wahrheitsgehalt testen, indem wir unser Leben entsprechend gestalten. Dann werden wir sehen, ob wir durch die Anwendung dieses wirklichen Wissens tatsächlich glücklicher, zufriedener und erleuchteter werden. Dies kann uns niemand abnehmen. Das ist eine Aufgabe für uns ganz persönlich (s. Fernkurs, Teil 1) und auch das Urteil müssen wir uns selber bilden. Die Wissenschaft des Bhakti-yoga ist praktisch, das heißt, sie wird durch Praxis verwirklicht. Es handelt sich nicht um blinden Glauben.

Zum Ausklang möchten wir noch auf die vier Mängel des bedingten Lebewesens eingehen, um uns darüber klar zu werden, dass ein Lebewesen auf sich gestellt nicht fähig ist, die absolute Wahrheit zu verbreiten; wie das Sprichwort sagt "niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet!" Obwohl es die absolute Wahrheit gibt, kann niemand ohne göttliche Autorität diese sozusagen aus dem Bauch heraus von sich geben. Warum?

Die Vedas zählen vier grundlegende Mängel des individuellen Lebewesens auf, nämlich

  1. Fehlbarkeit (brama)
  2. unvollkommene Sinne (karanapatava)
  3. Täuschung (pramada)
  4. Betrug (vipralipsa)

zu 1.: Das Lebewesen ist fehlbar, oder anders ausgedrückt, es macht Fehler, verwechselt manchmal Dinge, bringt sie durcheinander etc.

zu 2.: Das Lebewesen hat unvollkommene Sinne. Wir wissen zum Beispiel nicht, ob auf entlegenen Sternen dieselben Naturgesetze vorherrschen wie hier bei uns, obwohl dies von Wissenschaftlern gerne als selbstverständlich hingestellt wird. Wir können uns nicht in die Wahrnehmungswelt anderer Lebewesen hineinversetzen etc.

zu 3.: Wir täuschen uns auch recht gerne über die Tatsachen hinweg. Das klassisch vedische Beispiel ist die Verwechslung eines Seiles mit einer Schlange.

zu 4.: Das Lebewesen neigt dazu - meist aufgrund des Wunsches nach Ansehen - mehr vorzugeben, als wirklich dahinter steckt. Gerade in der Kosmologie und Teilchenforschung ist die Versuchung für die Wissenschaftler sehr groß, mit schönen Wortkombinationen die Zuhörer beeindrucken zu wollen. Und auch das Feld der Esoterik bietet einen fast unbegrenzten Raum für persönliche Selbstdarstellungen und Egotrips. Gerade hier ist ein umsichtiges und kritisches Unterscheidungsvermögen vonnöten.


Zusammenfassung von Teil 2:

owohl direkte Sinnenwahrnehmung, als auch Schlussfolgerungen (Logik) haben ihre Berechtigung bei der Suche nach Wahrheit, jedoch sind wir auf transzendentales offenbartes Wissen angewiesen, um einen sicheren Stand zu gewinnen, da sowohl Sinnenwahrnehmung als auch Logik den Wellen der sich stets verändernden materiellen Situation unterworfen sind. Sicherheit und Standfestigkeit im Yoga gewinnen wir, wenn wir offenbartes Wissen in unserem Leben anwenden und selbst sehen, dass es die versprochenen Wirkungen hat. Dies ist echte Wissenschaft. Falsche Wissenschaft ist, wenn - wie es Shrila Prabhupada ausdrückt - Schecks auf die Zukunft ausgestellt werden. Zum Beispiel: "In ca. 20 bis 30 Jahren werden wir imstande sein, mittels der Gentechnik die schlimmsten Krankheiten zu heilen."


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